BETRIFFT: die Debatte zum Klinikstandort Albstadt

Mit seinem Rückzug aus dem Kreistag nimmt sich der CDU- Fraktionsvorsitzende Edmund Merkel aus der Schusslinie – das muss noch lange nicht heißen, dass man nicht auch aus der zweiten Reihe für ein Zentralklinikum Balingen wirken kann. Die Vorkehrungen im Hinblick auf das Platzproblem wie auch auf die Verlegung einzelner Fachbereiche sind in vollem Gange.

Diesen Akteuren ist der obere Bezirk egal, solange dieser seine Kreisumlage bezahlt und Zuschüsse nicht nach Albstadt gehen. Würde die Kreisumlage erhöht – und dies ist sicher – , bekäme die Stadt Balingen bei derzeitiger angespannter Finanzlage mehr als ernsthafte Schwierigkeiten. Und nicht nur Balingen.

Sollte also nicht eher das neue, schlecht funktionierende Balinger Krankenhauskonzept mit dem seit jeher gut funktionierenden Albstädter Krankenhaus abgeglichen werden? Das von Teamplan vorgestellte Gutachten wird von den Verfechtern eines Zentralklinikums als einzig zukunftsfähig dargestellt. Dies ist falsch, die Argumente sind nicht stichhaltig. Trotzdem sind dem Landrat 33 500 Unterschriften und Willensbekundungen seiner Bevölkerung nur die "Blaue Tonne" wert – und Herr Heneka jubelt: In sieben Jahren ist im Albstädter Krankenhaus "tutti"! So wird das Sozialwesen kaputt gemacht. Geht es nur noch um Profit, statt um eine möglichst gute und ortsnahe Versorgung kranker Menschen?

Warum wird das vor Jahren beschlossene Zwei-Standorte-Modell und die damit verbundene Sanierung des Albstädter Klinikumsteils nicht vollendet? Letztere würde die Kosten in überschaubarem Rahmen halten. Wir brauchen keinen Klinikumstorso auf der grünen Wiese, welcher nicht mehr bringt als das, was wir schon haben; wir brauchen ein funktionierendes Konzept für beide Häuser, damit auch der Balinger Teil optimal funktioniert. Ein Zentralklinikum im Zollernalbkreis ist, egal wo es steht, keine bürgernahe Lösung! Wir brauchen unser Krankenhaus ebenso wie die Balinger ihres!

Heinz Kasik

Albstadt-Ebingen