Schädling: Der Laubholzbockkäfer lässt Nadelholz verdursten

Albstadt-Ebingen. Was bereitet Eugen Seyboldt, dem Leiter der Holzverkaufstelle bei der Stadt Albstadt, derzeit am meisten Sorgen, wenn er an den Wald denkt? Er muss nicht lange nachdenken: Der Asiatische Laubholzbockkäfer sei einer der größten Laubholzschädlinge weltweit, denn er ist nicht wählerisch, wenn es um Laubholz geht.

Der Stadtwald Albstadt besteht zu 63 Prozent aus Laubbäumen – sie sind für den Schädling, der schon in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt sein Unwesen treibt, ein Leckerbissen.

Wahrscheinlich über minderwertige Holzverpackungen ist der schwarze Käfer, mit den weißgefleckten Flügeln von China nach Europa und in die USA gekommen. Dort angekommen, befällt der Käfer jeden Laubbaum auf seinem Weg – vom Ahorn über Birke und Buche bis zur Zwetschge. Das Schädlingsweibchen bohrt für jedes ihrer 30 Eier eine Ritze in die Rinde des Baumes und legt sie dort hinein. Nach zwei Wochen schlüpfen die Larven und beginnen, sich durch den Baum zu fressen, in dem sie ein Gänge-Netzwerk hinterlassen. Der Saftstrom im Baum wird dabei unterbrochen und der Baum kann verdursten. Ausgewachsen verlassen sie ihr "Zuhause" und machen sich auf die Suche nach einem neuen Wirt, verschonen dabei aber geschnittenes Holz.

Extra abgerichtete Spürhunde können die Schädlinge finden und der Specht frisst sie sogar. Einen befallenen Baum erkennt man an den Einbohrlöchern und den Ausbohrlöchern, 15 Zentimeter darüber.

Ein befallener Bereich muss unter Quarantäne gestellt, die Bäume müssen gefällt und verbrannt werden. Experten gehen also davon aus, dass der Kampf gegen den Einwanderer kein aussichtsloser ist – er könnte nur lange dauern. In Österreich und den USA war der asiatische Vielfraß erst nach zehn bis zwölf Jahren ausgerottet.