Christnacht in der Thomaskirche in Ebingen – seit 40 Jahren Foto: Merz Foto: Schwarzwälder-Bote

Christnacht: 40 Jahre in der Thomaskirche

Albstadt-Ebingen. Am Heiligabend 1976 um Mitternacht wurde in der Thomaskirche in Ebingen die erste Christnacht gefeiert. Pfarrer Martin Wurster hatte diese Gottesdienstform in der Gemeinde eingeführt, und seit mittlerweile 40 Jahren zählt die Christnacht neben der Osternacht zu den Höhepunkten des Kirchenjahres in der Thomaskirche.

In diesem Jahr war erstmals die neue Pfarrerin Marlies Haist mit Team verantwortlich. Die Kirche war gut gefüllt, und auch junge Menschen fanden den Weg ins Gotteshaus. Die Christnacht wurde von den weihnachtlichen Lesungen, den Verheißungen des Alten Testaments bis zur Geburt des Erlösers sowie dem Gesang getragen – eine gelungene Verbindung aus Christnacht und liturgischen Elementen aus Taizé.

Das Dunkel der Kirche war von vielen Kerzen erleuchtet und, wie es in Taizé üblich ist, von Ikonen geschmückt. Die schlichten, mehrstimmigen Gesänge aus Taizé gehören zum festen Bestandteil der Christnacht. Aber auch die traditionellen Weihnachtschoräle trugen dazu bei, die Menschwerdung Gottes und seine Ankunft im Leben der Gläubigen zu feiern und zu vergegenwärtigen. Die Lieder wurden teils a cappella gemeinsam gesungen, teils mit der Orgel oder von der Gitarre begleitet. Ein besonders berührendes Erlebnis war es, das Weihnachtslied "Stille Nacht, heilige Nacht" wie bei dessen erster Aufführung mit Gitarrenbegleitung zu erleben.

Neben dem überschwänglichen Weihnachtsjubel in den Gesängen steht die Hinwendung zu Gott in der Stille und im Fürbittengebet mit allen Ängsten und Sorgen. Vor allem in diesen Tagen die Angst vor Gewalt und Terrorismus angesichts von Ereignissen wie dem Anschlag von Berlin sowie die Bitte um den Frieden für die Welt.

Ein weiterer Höhe- und Schlusspunkt war das Lied "O du fröhliche", bei dem die Freude aller Mitfeiernden über die Weihnachtsbotschaft und Hoffnung zum Ausdruck kam.