Die Bronnweiler Weiber waren zu Gast bei der IG Metall und begeisterten das Publikum. Foto: Jetter Foto: Schwarzwälder-Bote

Kabarett: Bronnweiler Weiber – zu Gast bei der IG Metall – begeistern Publikum

Zum internationalen Frauentag haben die Bronnweiler Weiber das ausgelassene Publikum in der Lautlinger Festhalle mit deftigen Sprüchen und trocken-schwäbischem Humor begeistert.

Albstadt-Lautlingen. "Wir können auch anders – nicht nur mit roten Mützen und Trillerpfeifen", kündigte Klaus-Peter Manz schmunzelnd an. Der Frauenbeauftragte der IG Metall Albstadt hatte nicht zu viel versprochen: Pünktlich zum internationalen Frauentag zeigte der deftige Humor zweier waschechter Schwäbinnen in Person der Bronnweiler Weiber, wie Emanzipation im 21. Jahrhundert auszusehen hat.

"Wir kommen von einem kleinen Fleck", eröffneten Märy Lutz und Friedel Kehrer dem Publikum, ehe sie mit ernster Miene unvermittelt hinzufügten: "Wenn wir weg sind, ist er leer." Die Rede ist vom ländlichen Raum inmitten des "Schwabenländles". Jenen kleinen Fleck lobten die Bronnweiler Weiber mehrmals, schließlich habe man nichts mit den feindlichen Großstädtern vom Neckar am Hut. "Lieber eine Schnecke im Salat, als einen Stuttgarter im Hof", waren sich die Damen ausnahmsweise einig.

Dem Publikum wird auf den Zahn gefühlt

Selbst dem Publikum wurde zunehmend auf den Zahn gefühlt, um die feindlichen Stuttgarter zu identifizieren – immerhin beginne hinter dem Neckar bereits der Orient. In grünen Jacketts in Nadelstreifenoptik und den passenden Hüten ließen die patenten Frauen ihren scharfen Zungen freien Lauf. Fehlende Requisiten fielen ihrem deftigen Humor zum Opfer: Allein zwei Stühle benötigten die Bronnweiler Weiber, um das ausgelassene Publikum mit sich zu reißen.

Die schlagfertige Märy verzog meist keine Miene, überraschte mit deftigen Sprüchen, die wie aus dem Nichts geschleudert kamen. Regungslos saß sie währenddessen auf ihrem Stuhl, wippte höchstens hin und wieder mit dem Bein. Ihre Gesprächspartnerin gab sich hingegen weitaus dynamischer: Friedel redete sich regelmäßig in Rage, gestikulierte beim Politisieren wild mit den Armen. Das Publikum brachte sie dabei das ein oder andere Mal selbst in Erklärungsnot.

Die Schwäbinnen philosophierten, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Nach "der Tinte reden" entspreche nicht ihrer Moral, wie die Bronnweiler Weiber mit ernster Miene verlauten ließen. Dem scharfen Humor des Duos konnte keiner entkommen – von Politikern bis hin zu Großstädtern bekam im Laufe des Abends jeder sein Fett weg.

Und passend zum Frauentag teilten sie sogar Seitenhiebe gegenüber den Männern aus, kramten dabei selbst in der Klischeekiste: Die Herren der Schöpfung seien mit dem Besuch im Baumarkt leicht zufriedenzustellen. "Was ist der Unterschied zwischen einem Mann und einem Mofa? Mofas kann man frisieren!", teilten die Bronnweiler Weiber zudem bissig aus, ehe sie in Gelächter verfielen. Mit dem Publikum stieß das starke Duo mehrmals virtuell an, kramte im gesamten Repertoire an Trinksprüchen.

Märy war eher den prägnanten Lebensweisheiten zugetan. "Fährt man rückwärts auf den Baum, verkleinert sich der Kofferraum", sinnierte die brummige Dame, und ein leichtes Lächeln huschte über ihre Wangen.

Gegen Ende des Auftritts zückten die Bronnweiler Weiber ihre Gitarre und erfreuten das Publikum mit mehreren Liedern. In schwäbischer Mundart versteht sich. "Wie wir schwätzen, singen wir auch", kündigte Friedel augenzwinkernd an. Mit einem Frühlingslied und einer Hymne an das schwäbische Nationalgetränk – den Most – steckten sie das ausgelassene Publikum an. Die Zuschauer gaben sich begeistert von dem scharfen Humor der Bronnweiler Weiber und würdigten deren Leistung mit einem tosenden Applaus.