Die Besucher begingen beim Tag der offenen Tür im Zollern­alb Klinikum auch das Modell eines Darms. Foto: Schwarzwälder-Bote

Tag der offenen Tür: Besucher begehen im Zollernalb Klinikum ein Darmmodell / Vorträge informieren

Albstadt-Ebingen. Zu Vorträgen, Vorführungen, Besichtigungen und Aktionen hatte das Zollernalb Klinikum Albstadt beim Tag der offenen Tür im Darmzentrum eingeladen. Das Interesse war groß.

Die Eröffnung nahm Uwe Markert im Beisein von Michael Bitzer und zahlreichen Besuchern vor. Attraktion im Eingangsbereich war das begehbare Darmmodell. Besucher verschafften sich so einen Blick in das Innere des Darmes und betrachteten Darmpolypen, Karzinome, Divertikel, Lipom, Morbus Chron und Polyposis.

Präsent waren Selbsthilfegruppen wie die Frauengruppe nach Krebs, Stoma-Treff Zollernalb, Palliative Versorgung und das Kunsttherapieprojekt "Malen hilft heilen".

Fünf Vorträge wurden angeboten. Chefarzt Uwe Markert ging zu Beginn auf das Thema Darmkrebs – Ursachen und immunologische Grundlagen und die Therapie im Darmzentrum des Zollernalb-Klinikums Ebingen ein. Aus seiner Sicht war dieser Vortrag die Grundlage für die weiteren Themen. Als Krebs würden allgemein alle bösartigen Erkrankungen bezeichnet, Krebs sei deutschlandweit nach Herz- und Kreislaufschwäche die zweithäufigste Todesursache. Ganz oben stünden Lungen- sowie Dick- und Enddarmkrebs.

Doch wie kommt es dazu?: "Wenn menschliche Zellen unbegrenzt anfangen zu wachsen", erläuterte Markert. Vielfach zurückzuführen auf eine Veränderung des Erbguts, auf ionisierende Strahlen, ultraviolettes Licht, Röntgenstrahlen oder Chemikalien. "Das sind Dinge, welche die Erbsubstanz angreifen und schädigen." Auslöser sind auch der Lebensstil mit Übergewicht, Bewegungsmangel oder Stress.

Laut einer US-Studie stünden die Nahrung mit 35 Prozent, der Tabakkonsum mit 30 Prozent und Infektionen mit zehn Prozent ganz oben auf der Liste der Verursacher. Alles andere sei minimal. Das Immunsystem schütze den Körper vor Gewebeschädigungen. Funktioniere dieses nicht richtig, bestehe die Gefahr, an Krebs zu erkranken. Genannt wurde beispielsweise stetiger Sonnenbrand für Hautkrebs.

Markert ging auf Behandlungsmethoden – "die operative Entfernung ist ideal" – ein. Ganz neu sei die Hormontherapie. "Doch von der Lösung, dass wir den Krebs mit einer Tablette besiegen, sind wir weit entfernt."

Jährlich gibt es im Zollernalbkreis rund 120 Neuerkrankungen, 115 Patienten wurden 2016 im Ebinger Darmzentrum behandelt. Symptome für Darmkrebs seien Blut im Stuhl, was eine schnelle Untersuchung notwendig mache. Zur Vorbeugung riet der Chefarzt zur Gewichtsreduktion, zu viel Bewegung und wenig Fleisch.

Die Besucher nahmen an Kursen teil und warfen einen Blick in die Operationssäle.