Das "Haus Hofele" neben der Martinskirche darf kein Dachflächenfenster bekommen. Der Holzrahmen bezeichnet die Stelle, an der es vorgesehen war. Foto: Rau Foto: Schwarzwälder-Bote

Denkmalschutz: Kein Dachflächenfenster im "Haus Hofele"

Albstadt-Ebingen. Bei einem gemeinsamen Ortstermin im Kirchgraben 2 haben Vertreter der Unteren Denkmalbehörde, des Baurechtsamts Alb stadt, des Landesamtes für Denkmalpflege und des Regierungspräsidiums die Entscheidung bekräftigt, den Einbau eines Dachflächenfensters im als "Hofele-Haus" bekannten denkmalgeschützten Gebäude zur Belichtung der Wohnung im Dachgeschoss nicht zu genehmigen. Begründung: Das Fenster beeinträchtige das Stadtbild.

Das Haus Kirchgraben 2 wird seit dem vergangenen Jahr mit öffentlichen und privaten Mitteln vom Ebinger Architekten Friedrich Rau und dessen Tochter Josefa Knupe saniert; es soll nach den Sommerferien fertig werden. Im Erdgeschoss möchte Josefa Knupe ein Café betreiben, im Obergeschoss in vier Gästezimmern Touristen beherbergen – und im Dachgeschoss selber wohnen.

Zwei Positionen prallen aufeinander

Der Ortstermin, an dem außer Knupe und Rau Thomas Klink und Nadja Stotz vom städtischen Baurechtsamt, Iris Fromm-Kaupp vom Landesamt für Denkmalpflege und Helmut Wälder aus dem Sachgebiet Denkmalschutz/Baurecht des Regierungspräsidiums teilnahmen, war anberaumt worden, weil die Bauherrschaft gegen das Verbot, das Fenster einzubauen, Widerspruch eingelegt hatte. Einig wurde man sich auch vor Ort nicht. Die Baurechtsamtsvertreter verwiesen darauf, dass die Innenstadtsatzung den Einbau von Dachflächenfenstern untersage, und auch die Denkmalschützer können sich nur für eine Fledermaus-‐ oder Schleppgaube erwärmen. Friedrich Rau wiederum verweist darauf, dass die Denkmalschutzbehörde selbst Rekonstruktionen prinzipiell ablehne, und das zu Recht: Altes müsse geschützt werden, Neues aber auch neu aussehen dürfen, ohne zur Imitation des Alten genötigt zu werden.

Wie geht es weiter? Rau mag die Hoffnung nicht aufgeben, dass die Denkmalpflege irgendwann einmal ihren Standpunkt ändern könnte. Bis dahin aber werde die Dachwohnung ziemlich dunkel bleiben.