Jörg Nädelin mit seinem neuesten Werk, auf das er besondere Mühe verwandt hat. Foto: Kistner Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildband: Der gebürtige Ebinger Jörg Nädelin hat im Eigenverlag ein Buch über die Schwäbische Alb erstellt

"Höhepunkte" der Schwäbischen Alb stellt – im wahrsten Sinne des Wortes – das Buch "Den Albtrauf entdecken" vor, das der gebürtige Ebinger Jörg Nädelin jetzt herausgebracht hat. Es bietet ein Fülle von Informationen über das Land zwischen Donautal und Franken.

Albstadt-Ebingen. Auf 410 Seiten stellt der Autor die außerordentliche Landschaft der Schwäbischen Alb vor. Er zeigt Aussichtspunkte, porträtiert Städte und Burgen – auch im Vorland der Alb – und gibt einen Überblick über die Siedlungsgeschichte des südwestdeutschen Raums. Das Buch beschreibt die Kulturen der Jungsteinzeit, der Bronze- und Eisenzeit, verweist auf römische Siedlungsspuren und berichtet über die alemannische Landnahme.

Nädelin stellt zwar Entdeckungstouren vor, gibt Anregungen zu Ausflügen; trotzdem legt er Wert darauf, dass es sich bei dem Hochglanzband um mehr als ein Wanderbuch handelt. Dazu ist das Werk auch viel zu vielschichtig. Sorgfältig werden die Traufberge vorgestellt, Freilichtmuseen beschrieben und Siedlungshäuser dargestellt.

"Den Albtrauf entdecken" ist reichlich bebildert und verfügt zudem über umfangreiches Kartenmaterial. Neben aktuellen Fotos, die die Schönheit der Landschaft ins beste Licht rücken, sind auch historische Gemälde zu sehen, die einen Eindruck vermitteln wie sich Landschaft und Siedlungen gewandelt haben. So thematisiert Nädelin beispielsweise den Kalksteinabbau auf dem Plettenberg, berichtet über archäologische Grabungen auf dem Lochen und beschreibt den Verlauf des Alb-Limes.

Jörg Nädelins Bestreben ist es, Geschichte und Geologie gleichermaßen ins Bewusstsein zu rücken. So listet er beispielsweise ehemalige Burgen auf Albstädter Gemarkung auf – Wildentierberg, Burg Heersberg, Altentierberg, die Schalksburg und Burg Vogelfels – samt Skizzen und Daten zur Entstehung.

Zwischen Hohenstaufen und "Campus Galii"

Historisch Interessierte finden in dem Buch Modelle der Burg Hohenstaufen über dem Remstal, Stammsitz des gleichnamigen Kaiserhauses, und Bilder der Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd. Nädelin beschreibt archäologische Funde von Weltrang wie den Löwenmenschen aus dem Lonetal, dessen Höhlen 2017 zum Weltkulturerbe ernannt wurden. Er erklärt den Vulkanismus auf der Schwäbischen Alb und die Entstehung von Ortsnamen, rekonstruiert römische Schanzenanlagen, mittelalterliche Kirchen und Klöster, Pfalzen und Burgen. In seinen Stadtporträts verweist er auf besondere Gebäude, wie beispielsweise das Sigmaringer Fidelishaus aus dem 16. Jahrhundert, das einst Gasthaus und Herberge und später ein kirchliches Altersheim war. Er gibt Anregungen zu besonderen Ausflugszielen wie die Baustelle "Campus Galli" bei Meßkirch, wo nach dem St. Gallener Plan aus dem Jahr 830 eine karolingische Klosterstadt entsteht, oder den 956 Meter hohen Raichberg mit seinem markanten Turm.

Tipps gibt es zu Ausflugslokalen, Museen – wie beispielsweise das Rottweiler Stadtmuseum, in dem der Narrensprung mit Puppen nachgestellt ist – oder das geologisch einmalige Nördlinger Ries, das vor 14,5 Millionen Jahren durch einen Meteoriteneinschlag entstand.

Jörg Nädelin ist es gelungen, liebevoll einen Band über das südwestdeutsche Mittelgebirge zu schaffen, das einerseits wunderschöne Aufnahmen zeigt und andererseits spannend vermittelt, was sich dort alles abgespielt hat. Eines wird darin klar deutlich, und Nädelin sagt es selber: "Ich mag die Alb" "Den Albtrauf entdecken" ist in einer Startauflage von 100 Exemplaren erschienen und kann für 49,80 Euro über die Osiander-Buchhandlungen bezogen werden.