Der fossile Haifisch "Sphenodus nitidus" aus dem Nusplinger Plattenkalk ist die Hauptattraktion der Mineralien- und Fossilienbörse, die am 5. und 6. Dezember in Tailfingen stattfindet. Foto: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart Foto: Schwarzwälder-Bote

Mineralien- und Fossilienbörse: Messe in Tailfingen für die Freunde edler Steine

In der Tailfinger Zollernalbhalle geht am Samstag, 5., und Sonntag, 6. Dezember, die 41. Albstädter Mineralien- und Fossilienbörse über die Bühne.

Albstadt-Tailfingen. Zwischen 60 und 70 Aussteller hat der Bad Uracher Goldschmied, Mineraliensammler und -händler Hans Maurer, der die Börse im vergangenen von Thomas und Gerlinde Hugger aus Onstmettingen übernahm, in diesem Jahr verpflichtet; rund 85 Prozent davon waren bereits vor einem Jahr da. Einige hat Mauer, ein Sohn der Edelsteinhochburg Idar-Oberstein, der als Neunjähriger im Steinbruch schürfte und sich dort ein für allemal mit dem Virus des Mineralienfiebers infizierte, persönlich für Albstadt gewon-nen. Beispiele: Der Wormser Achatspezialist Peter Jeckel, der die einzige reine Achat-Messe Europas bestreitet, oder Edelsteinschleifer Michael Storr aus Idar-Oberstein, in dessen mobiler Werkstatt unter den Augen der Besucher in virtuoser Millimeterarbeit aus Rohlingen facettierte Steine entstehen.

Das ist aber noch nicht alles. Ein Goldschmied bewertet kostenlos Schmuck aus Omas Schatulle. Kinder können an einer künstlichen Schürfstätte kleine Edelsteine, die in mehreren Sandwannen versteckt sind, mit dem Teesieb aufspüren. Eine besondere Attraktion erwartet die Fossilienfans: In der tiefsten bisher aufgedeckten Schicht des Nusplinger Plattenkalks kam im April 2014 erstmals ein vollständiges, 150 Millionen Jahre altes Skelett des Haifischs "Sphenodus nitidus zum Vorschein – es war der paläontologische Sensationsfund des Jahres. Dieses Skelett präsentiert das Stuttgarter Staatliche Museum für Naturkunde nun bei der Mineralien-, Fossilien- und Schmuckbörse. Der Schädel mit den langen, nadelspitzen Zähnen im aufgesperrten Maul ist hervorragend erhalten und wurde von beiden Seiten her freigelegt; gut erkennbar sind auch die Wirbelsäule mit der peitschenförmigen Schwanzflosse und die kräftige Rückenflosse. Der Hai der Jurazeit hat sich vermutlich von Kopffüßern – Kraken und Tintenfischen – sowie von Aas ernährt.

Außer diesen Attraktionen bietet die Mineralien- und Fossilien wie gewohnt eine große Auswahl an Schmuck und Mineralien aus aller Herren Länder. Die Anbieter sind Einzelhändler und Sammler mit Profil – Hans Maurer verzichtet bewusst auf den Großhandel; er legt Wert darauf, dass sich die Albstädter Börse von anderen abhebt. Geöffnet ist sie am Samstag, 5. Dezember, von 10 bis 18 Uhr und am Sonntag, 7. Dezember, von 11 bis 17 Uhr.