"alBrassband" gibt am kommenden Samstag ihr zweites Konzert in Albstadt – und bringt ein unerwartet ungewöhnliches Programm mit

Von Karina Eyrich

Albstadt-Ebingen. Zum zweiten Mal steht die 2014 gegründete "alBrassband" am Samstag, 6. Juni, auf der Bühne – diesmal in der Ebinger Festhalle. Die Organisatoren freuen sich bereits und versprechen: "Das wird das beste Konzert des Jahres."

Aus den drei Höchststufenorchestern Albstadts – dem Städtischen Orchester Albstadt, der Stadtkapelle Tailfingen und dem Musikverein Onstmettingen – kommen die Musiker der "alBrassband" – und aus Stetten am kalten Markt. Darüber hinaus sind inzwischen einige Musiker aus Heimsheim bei Pforzheim und aus Waldshut-Tiengen zu der Combo gestoßen, die sich erst 2014 formiert hatte. Denn Brass-Bands – gute zumal – gibt es nur wenige in Deutschland.

Geführt wird das Ensemble von einem, der von Albstadt nicht lassen mag: Christian Wolf, der eine zeitlang die Stadtkapelle Tailfingen dirigiert hatte, fühlt sich in Albstadt im Allgemeinen und in Tailfingen im Besonderen so wohl, dass er einen Koffer da gelassen hat, als er 2014 in Calw Stadtmusikdirektor wurde. Die "alBrassband" hat er als Projektorchester ins Leben gerufen – auch, um die Verbindung zu den Musikern im Talgang zu halten.

Zehn Mal probt das Ensemble vor jedem Auftritt und bietet seinem Publikum dann stets Brass-Musik vom Feinsten – auch in der Albstädter Partnerstadt Chambéry beim Besuch im vergangenen Oktober, wo die Musiker mit stehendem Applaus gefeiert wurden und das französische Publikum mächtig verblüfften. Ist doch vor allem England das Mutterland jener Blechbläsermusik, die vor rund 170 Jahren auf der Insel entstanden war. Der englische Begriff "Brass" steht für "Messing", und Brass-Bands zeichnen sich durch eine streng festgelegte Besetzung, das so genannte Line-Up, aus. Zu den bekanntesten Brass-Bands zählen die "Cory Band" und die "Black Dyke Band". Außerdem ist diese Art von Ensembles in den Beneluxländern und der Schweiz, in Australien und den USA sehr beliebt. In Deutschland steigt die Zahl der Brass-Bands erst seit einigen Jahren, doch Wolf betont, dass der Nährboden gut ist: "Süddeutschland ist ein Paradies für Blechbläser."

Von der Volksmusik der Maori bis zu "Skyfall" in einer besonderen Version

Beim Konzert am Samstag, 6. Juni, ab 19.30 Uhr in der Festhalle Ebingen erwartet die Zuhörer ein typisches Brass-Band-Programm mit echten Leckerbissen, wie Wolf verspricht: Werke von Jacob de Haan werden zu hören sein, ein Volkslied der neuseeländischen Maori, eine speziell arrangierte Version des James-Bond-Titelsongs "Skyfall" und Stücke von Otto M. Schwarz, "der hervorragend den Cross-Over-Bereich abdeckt", wie Wolf betont. "Er ist zwar bekannt als Komponist der Musik zu den Rosamunde-Pilcher-Filmen – damit verdient er sein tägliches Brot" – doch er beherrsche auch das Außergewöhnliche: "Seine Musik hat enorm viel Energie, ist laut, schnell und hoch – da schwappt die Stimmung schnell aufs Publikum über."

Dasselbe darf sich freuen, das Konzert bei freiem Eintritt genießen zu können – auch dank der Stadt Albstadt, welche die "alBrassband" behandelt wie einen Verein, wenngleich sie keiner ist: Das Ensemble darf die Festhalle kostenlos nutzen. Bewirtet werden die Gäste, die ab 18.30 Uhr offene Türen vorfinden, von den Musikern der Stadtkapelle Tailfingen – unter anderem mit dem bekannten Gebäck "Albstadt-Mäusle". Spenden sind willkommen.