Seit fünf Jahren gibt es das Freitagsbuffet der evangelischen Kirchengemeinde Tailfingen – die ehrenamtlichen Helferinnen, die ihn trage, sind sichtlich stolz auf diesen Erfolg. Foto: Bender Foto: Schwarzwälder-Bote

Eine Tailfinger Erfolgsgeschichte: Vor fünf Jahren wurde das Freitagsbuffet der evangelischen Kirchengemeinde ins Leben gerufen

Von Vera Bender

Albstadt-Tailfingen. Ein kleines Jubiläum hat dieser Tage die evangelische Kirchengemeinde Tailfingen gefeiert – ihr Freitagsbuffet besteht seit fünf Jahren.

Die Idee kam von Pfarrerin Ursula Hanna Scharpf, die sich dazu vom Ebinger "Rosengarten" hatte inspirieren lassen – was in Ebingen gehe, fand Scharpf, das müsse auch in Tailfingen funktionieren. Ehrenamtliche Mitstreiterinnen waren bald gefunden; im Juli 2009 absolvierten die Pionierinnen einen Hygienekurs in Balingen, den sie gleichermaßen informativ und unterhaltsam fanden. Fünf Monate später war es dann so weit: Im Gemeindehaus in der Moltkestraße wurde das erste Freitagsbuffet aufgetischt.

Für das Konzept gibt es eine kurze Formel: "Ein einfaches Mittagessen für alle." Selbst gekocht wird nicht, das stand für Ursula Hanna Scharpf von Anfang an fest; das Essen kommt von Metzgereien vor Ort. Das Freitagsbuffet soll auf keinen Fall örtlichen Anbietern von Speisen und Mittagstischen das Wasser abgraben. Man will niemandem Konkurrenz machen, sondern lediglich Menschen die Möglichkeit bieten, auch mit wenig Geld an ein schmackhaftes Mittagessen zu gelangen und gleichzeitig die Gemeinschaft zu pflegen.

Zu Anfang hatte es nur einmal im Monat ein Freitagsbuffet gegeben, dafür aber als Brunch mit Frühstück und Mittagessen. Dank der Vielzahl von Helfern war man aber schon bald in der Lage, einen weiteren Freitag im Monat in den Terminkalender aufzunehmen und am jeweils zweiten und vierten Freitag zum Buffet zu bitten. Den Freitag hatte man mit Bedacht gewählt – für die Wochenmarktbesucher lag es nahe, Einkauf und Buffet miteinander zu kombinieren. Geöffnet wird um 11 Uhr; wer eintritt, den erwarten mal Linsen mit Spätzle und Saitenwürsten, mal Geschnetzeltes mit Reis, Hackfleischbällchen, Maultaschen oder Schnitzel mit Kartoffelsalat. Für den Nachtisch sorgen die Ehrenamtlichen mit Obstsalat, Quark, Apfelmus oder Pudding – und meistens gibt es auch einen Salat. Alles in guter Qualität – vor Besuchen des Wirtschaftskontrolldienstes war dem Freitagsbuffet-Team noch nie bange.

Das Wort Buffet ist übrigens etwas irreführend – längst ist man von der Selbstbedienung abgekommen und serviert das Essen – das passt besser zur Absicht, dem Gast das entspannte Miteinander und das Verschnaufen von der Alltagshektik zu ermöglichen. Einen Nachschlag kann man dennoch bekommen und auch Wünsche äußern, wenn man eine Beilage mal nicht mag. Es werden zudem verschiedenste Getränke angeboten – und immer Kaffee, zu dem oft auch Kuchen hinzukommt. Das bekommt der geselligen Atmosphäre. Was am jeweiligen Freitag auf den Tisch kommt, steht auf dem Schild vor dem Gemeindehaus. Ganz wichtig: Am Ende wird nicht kassiert; stattdessen steht neben der Tür ein Glas, in das jeder Gast eine Spende wirft. Im fünften Jahr wird das Angebot sehr gut angenommen und erfreut sich großen Zulaufs.

Und die Helfer? Mittlerweile gibt es drei Teams, die gut zusammenarbeiten; im Schnitt wird man alle acht Wochen eingeteilt. Neue sind willkommen, betont Pfarrerin Scharpf – immer wieder haben Helfer aufgehört, und neue Mitstreiter traten an ihre Stelle. Das Fünfjährige hat das Ehrenamtlichenteam jüngst in kleiner Runde gefeiert. Im Dezember wird das Jubiläum dann im Rahmen des Freitagsbuffets begangen – mit einem besonderen Festmenü.