Reportage über Arbeiterunterwäsche nominiert für Deutschen Wirtschaftsfilmpreis. Kulttextil wird weltweit verkauft.
Albstadt-Tailfingen - Sie beschreibt die Wiederentdeckung eines Hemdes, das Grundlage eines erfolgreichen Geschäftsmodells wurde: Die Reportage "Opas Hemd wird Kult – Arbeiterunterhemd macht Weltkarriere" ist am Montagabend Abend im SWR zu sehen.
Einem Arbeiterunterhemd aus den 1920-er Jahren hat der Tailfinger Textilunternehmer Rudolf Loder zu einer zweiten Karriere verholfen: In Szeneläden in Weltstädten wie Berlin und New York geht es über die Ladentheke. Dafür verantwortlich sind zwei völlig unterschiedliche Männer: Peter Plotnicki, stilbewusster Herrenschneider und Designer, entdeckte auf einem Flohmarkt etwa hundert Jahre alte Hemden und folgte deren Spur bis nach Albstadt. Dort traf er Rudolf Loder, einen pragmatischen Unternehmer und Textilhersteller.
Dessen Leidenschaft für alte Webmaschinen elektrisierte Plotnicki. Auf einer alten Maschine lässt sich dieses handverarbeitete Arbeiterunterhemd aus den 1920-er Jahren in guter Qualität herstellen. Außerdem fand Loder einen Rentner, der die Maschine bedienen kann. Unter dem Markennamen "Merz beim Schwanen" sind die alten Arbeiterunterhemden inzwischen ein Renner, und sie tragen zur Renaissance der Albstädter Textilindustrie bei.
Diese unglaubliche Karriere eines Unterhemdes wäre ohne Leidenschaft und Träume zweier Männer nicht möglich gewesen. "Opas Hemd wird Kult – Arbeiterunterwäsche macht Weltkarriere" heißt die Reportage, die am heutigen Montag von 18.15 bis 18.45 Uhr im SWR Fernsehen in Baden-Württemberg gezeigt wird und die für den Deutschen Wirtschaftsfilmpreis des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie nominiert ist. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und zeichnet jährlich die besten Filme aus, die wirtschaftliche Zusammenhänge aufzeigen und Kenntnisse darüber vertiefen.
Am 26. August wird der beste Film des Wettbewerbes in Berlin ausgezeichnet.