Der falsche Clown oder der richtige? Eine Schaufensterpuppe und zu viele Teile – was gehört also wohin? Die Kinder im Thalia-Theater halfen den "drei Fragezeichen" bei allen Fragen gern aus der Patsche. Foto: Weiger Foto: Schwarzwälder-Bote

Knifflige Ganovenjagd mit den "Drei Fragezeichen" im Tailfinger Thalia-Theater

Von Katja Weiger

Albstadt-Tailfingen. Ganz schön gruselig: Im Wanderzirkus treibt ein Phantom sein Unwesen. Niemand außer den "Drei Fragezeichen" – aber auch die brauchten dafür die Hilfe des Publikums im Thalia-Theater.

Detektivshow kombiniert mit Mitmachtheater – klingt vielversprechend, was das Darmstädter "Theater auf Tour" in "Die drei ??? Kids und Du" zu bieten hat. Die Handlung: Justus Jonas (Sarah Dombrowski), Peter Shaw (Stefan Senf) und Bob Andrews (Rosa Sutter) nehmen es, wie hinlänglich aus Büchern und Hörspielen bekannt ist, für ihr Leben gern mit Trickdieben, Bankräubern und anderen Ganoven auf und knacken dabei jede Rätselnuss. Doch diese ist besonders knifflig: Auf Onkel Titus’ Schrottplatz gastiert ein seltsamer Wanderzirkus, den ein uraltes Geheimnis zu umwehen scheint. Und offensichtlich sind die drei Spürnasen nicht die Einzigen, die angestrengt nach der Lösung suchen.

Wie sich erweist, ist dies ein Fall mit 1000 Spuren und ebensovielen Fragen. Welcher Clown ist der echte? Welches Bein gehört zur Schaufensterpuppe? Sollen alle zusammen die kaputte Kanone untersuchen? Oder lieber doch nicht? Ein spaßig-aufregendes Abenteuer also im großen Ganzen – ob es allerdings für Kinder ab fünf Jahren geeignet ist, sei einmal dahingestellt. Zweifel sind jedenfalls erlaubt: Zum einen sprechen die Schauspieler, vor allem die "drei Fragezeichen", sehr flott, zum anderen kommt das Mitmach-Stück ordentlich mit Sound – dem der gleichnamigen Hörspielreihe – und viel Gruselfaktor daher. Fünfjährige sind da möglicherweise doch überfordert.

Was dagegen gefällt, sind die liebevoll ausstaffierten Kulissen – und die Interaktion mit dem Publikum funktionierte zumindest im Thalia-Theater ausgezeichnet. Die Kinder machten begeistert mit und ließen sich schnell ins Geschehen einbinden; eines riet ganz pragmatisch angesichts von so vielen Ungereimtheiten, einfach die "110" anzurufen. Wäre sicherlich auch eine Option gewesen. Und der Spaßfaktor war beim Selber-Rätseln gewiss größer als beim bloßen Zuschauen.