Verfechter des Klinik-Standorts Albstadt: SPD-Stadt- und Kreisrat Elmar Maute. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Elmar Maute will Argumentationsweise des "Balinger Spitzentrios" so nicht stehenlassen

Zollernalbkreis. Elmar Maute bleibt skeptisch: Der SPD-Kreis- und Stadtrat aus Albstadt zweifelt an der Darstellung der Situation des Zollernalb-Klinikums durch das "Balinger Spitzentrio aus dem Landratsamt", wie er schreibt. "Hart aber fair sind drei Vokabeln, deren Botschaft jeder auf Anhieb versteht. Gleiches gilt für Vorurteile und Fakten sowie für Fabeln und Tatsachen." Ob Landrat Günther-Martin Pauli, dem Finanzdezernenten Christoph Heneka und Geschäftsführer Josef Weiss die jeweiligen Unterscheidungen bei der Darstellung ihrer Bewertung der derzeitigen Diskussion um die Zukunft des Zollernalbklinikums gelungen sei? Maute glaubt es nicht.

"Fakt ist, dass in Balingen runde 90 Millionen Euro investiert werden, damit das Haus die erforderlichen Merkmale einer leistungsfähigen und modernen medizinischen Versorgung der Patienten aufweisen kann", schreibt Maute an den Schwarzwälder Boten. "Das ist notwendig und in Ordnung und vom Sozialministerium daher auch mitfinanziert. Sollten zusätzlich die in der Machbarkeitsstudie angestellten Überlegungen, die den Kreistagsmitgliedern seit Mai 2015 in diversen Sitzungen vorgelegt wurden, baulich umgesetzt werden, kommen ungefähr weitere 50 bis 60 Millionen Euro an Investitionen hinzu. Damit sind wir dann bei der runden Summe von 150 Millionen Euro für Balingen."

Das sei dann freilich nicht mehr in Ordnung, blieben für Albstadt doch die vor einem Jahrzehnt investierten 30 Millionen Euro, "plus vielleicht irgendeine bis dato nicht definierte oder kalkulierte Summe". Somit drohe ein "eklatantes Missverhältnis von fünf zu eins". Daran ändere der Erhalt und der Ausbau der Pflegeschule sowie der Stroke Unit, so begrüßenswert und notwendig beides sei, nichts Grundlegendes. Die Waagschale stehe nach wie vor extrem schief.

Die "vom Herrn Landrat wortreich postulierte Ausgewogenheit der beiden Standorte in A und B gehört in den Bereich der Fabeln und der Kunst der Errichtung eines Wolkenkuckucksheims, so lange bis sein Denken und Handeln überzeugend in eine neue Richtung zeigen", so Maute weiter. Paulis Aufgabe sei es, zusammen mit dem Kreistag dafür zu sorgen, dass eine Balance zwischen A und B wieder hergestellt werde, auch nach den bitteren Pillen, die in Albstadt nach der Verlagerung des Berufsschulzentrums nach Balingen bis heute geschluckt werden müssten: Die addierten Schülerzahlen im Berufsschulwesen in Balingen, Hechingen und Albstadt wiesen die kleinste Summe in der größten Stadt des Kreises aus. Auch das sei Fakt.

Beim Krankenhaus in Albstadt dürfe solch ein Aderlass nicht auch noch passieren, mahnt der Kreis- und Stadtrat. "Eine nachhaltige Ausgewogenheit kann dann hergestellt und gesichert werden, wenn in den Köpfen der Entscheidungsträger das bereits spür- und sichtbar gewordene Umdenken in Richtung Oberer Bezirk des Kreises seine Fortsetzung findet." Die Menschen in Albstadt und Umgebung seien diesbezüglich optimistisch, "weil das Gewicht der Argumente schon jetzt die Waagschale zu füllen beginnt, und damit das Pendel in die richtige Richtung bewegt."