Streichkonzert in der Fußgängerzone – Schülerinnen der Musik- und Kunstschule unterhalten die Passanten. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Musik- und Kunstschule: Gemeinderat erhöht die Unterrichtsentgelte

Albstadt. Die Stadt Albstadt erhöht mit Wirkung zum 1. Oktober die Unterrichtsentgelte der Musik- und Kunstschule. Das hat der Gemeinderat am Donnerstagabend beschlossen.

Albstadt. Die letzte Erhöhung liegt zwei Jahre zurück; seinerzeit wurde erstmals nicht mehr linear, sondern nach Maßgabe der Kosten erhöht – Ziel war es, den Kostendeckungsgrad nicht unter 50 Prozent absinken zu lassen. Für die Musikschulen des Landes wird allgemein ein städtischer Kostenanteil von 47 Prozent – sprich: ein Kostendeckungsgrad von 53 Prozent – angestrebt; die nun beschlossene Entgelterhöhung wird dieser Vorgabe anfangs in vollem Umfang gerecht, doch da die Betriebskosten der Musik- und Kunstschule bis 2018 um etwa drei Prozent steigen, wird sich der Kostendeckungdeckungsgrad schrittweise zu Ungunsten der Stadt verschieben – das heißt, dass in zwei Jahren die nächste Entgelterhöhung fällig sein dürfte. Grundlage der Berechnungen für die diesjährige Anpassung sind die Haushaltsansätze für 2016 und die faktische Auslastung der Musik- und Kunstschule zum Jahresende 2015. Die Erhöhungen liegen maximal drei Euro über den bisherigen Sätzen.

Beispiele: Einheimische – sie werden bei den Entgelten begünstigt – zahlen für halbstündigen Einzelunterricht 60,50 Euro und für dreivierstündigen 86,50 Euro monatlich, also jeweils 2,50 Euro mehr als bisher. Der 45-minütige Gruppenunterricht für zwei Schüler kostet 46,50 Euro monatlich, der für drei Schüler 33 Euro. Für Klassenunterricht werden künftig 23,50 Euro pro Schüler und Monat berechnet, 50 Cent mehr als bisher. Auch der Kunstunterricht wird teurer: Die Stunde kostet künftig 29 Euro, 90 Minuten 42,50 Euro und zwei Stunden 54 Euro.

Anders als vor zwei Jahren sind diesmal auch die Großgruppen von Erhöhungen betroffen, etwa die Musikalische Früherziehung – die Entgelte steigen hier von 23 auf 23,50 Euro. Im Ensemblebereich – ein wichtiges Standbein der Musikschularbeit – beschert die Kostenfreiheit der Einheimischen Schule und Stadt Einnahmenausfälle in Höhe von 15 200 Euro pro Jahr. Ebenfalls kostenfrei ist das "MuKi"-Angebot an den Grundschulen – die Stadt beziffert die Ausfälle mit 25 500 Euro im Jahr. Für diese schulischen Angebote stehen 30 000 Euro zur Verfügung, die vom Budget der Städtischen Galerie abgeknapst werden – sie wurde dazu im Jahre 2005 vom Gemeinderat verdonnert.

Dieser stimmte der Entgelterhöhung gestern mehrheitlich zu. Zwei Wünsche brachte SPD-Stadträtin Lara Herter vor: Zum einen solle der finanzielle Ausgleich, den sozial schlechter Gestellte erhalten, um Musik- oder Kunstunterricht nehmen zu können, nicht mehr viertel-jährlich, sondern monatlich ausgezahlt werden, damit die Leute nicht in Vorleistung treten müssten – Anton Reger, der Erste Bürgermeister, versprach, das Anliegen beim Landratsamt vorzubringen.

Zweitens sähe Herter das Verhältnis von Festangestellten und Honorarkräften gerne wieder in Richtung Festanstellung verschoben, und zwar um der Qualität und der Kontinuität willen. Gute Musiklehrer als Honorarkräfte zu verpflichten werde immer schwieriger, zumal in der Albstädter Provinz, die Stadt solle deshalb feste Stellen schaffen und gute Leute dadurch langfristig an die Musik- und Kunstschule binden. Reger widersprach dieser Argumentation nicht, betonte aber, dass der Kostenrahmen weiterhin eingehalten werden müsse.