Caritas: Preis für "Pack die Badehose ein"
Albstadt/Balingen. Die Jugendstiftung "just" der katholischen Diözese Rottenburg-Stuttgart hat das Projekt "Pack die Badehose ein" der Caritas Schwarzwald-Alb-Donau und des Bundes der deutschen katholischen Jugend mit dem Innovationspreis "Just – Geistes-blitz 2016" ausgezeichnet. Der Stiftungsrat konnte unter 25 Projekten wählen; die Juroren vergaben den mit 1000 Euro dotierten Innovationspreis einstimmig an das Projekt aus dem Zollernalbkreis.
Wie können Kinder aus benachteiligten Familien Urlaub ohne Stigma und soziale Ausgrenzung machen? Diese Frage hatten sich die Verantwortlichen der Caritas Schwarzwald-Alb-Donau gestellt. Ihre Antwort lautete: eine Woche Bodensee für Kinder von neun bis 15 Jahren, Kosten: nur 30 Euro für alle Teilnehmer. Eine Freizeit für alle sollte es sein und – ganz wichtig – für alle zum gleichen Preis. "Wir wollten keine Freizeit nur für Kinder aus sozial schwachen Familien, bei der sie doch nur wieder die Kinder aus ihrem Stadtteil treffen, die sie sowieso jeden Tag sehen", sagt Andreas Budisky, bei der Caritas zuständig für soziale Projekte.
30 Euro für eine Woche Bodensee, Verpflegung und Ausflüge inbegriffen, reichen natürlich hinten und vorne nicht aus, um die Kosten zu decken. Deshalb galt es Fördermittel aufzutun. Einen Teil der Kosten übernahm die Caritas selbst, die Jugendstiftung steuerte 1500 Euro aus dem Fördertopf "Grenzgänger" bei, und dann gelang es, auch noch die BDKJ-Dekanatsstelle Balingen ins Boot zu holen. Deren Verantwortliche hatten ihrerseits festgestellt, dass sie mit ihren Freizeitangeboten nicht alle gesellschaftlichen Schichten erreichten, und da kam ihnen die Initiative der Caritas wie gerufen.
Diese profitierte umgekehrt vom Know-how der Haupt- und Ehrenamtlichen des BDKJ, die die Freizeit planten und begleiteten. 30 Kinder zwischen 9 und 15 Jahren verbrachten so die erste Augustwoche gemeinsam am Bodensee – die eine Hälfte hatte die Caritas, die andere Hälfte der BDKJ vermittelt. "Erstaunlicherweise gab es keine Grüppchenbildung. Schon am ersten Tag hätte man nicht mehr sagen können, wer welchen Hintergrund hat", erzählt Budisky. Auch Dekanatsjugendseelsorgerin Sophie Zäh ist zufrieden: "Wir wollten eine inklusive Freizeit, bei der sich die Teilnehmer auf Augenhöhe begegnen, und die hatten wir auch. 2017 machen wir das wieder."
