Die Fenster der Stadionhalle entsprechen nicht den Normen. Archiv-Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Hallen-Check: Fenster sind das Problem in der Stadion-Turnhalle

In einer Sporthalle keine "dynamischen Ballsportarten" machen zu dürfen, ist gelinde ausgedrückt nicht gerade ideal. Das ist in der Ebinger Stadion-Turnhalle seit nunmehr sieben Jahren der Fall.

Albstadt-Ebingen. Nach einem Unfall im Sportunterricht im Herbst 2009 hat die Stadt Albstadt die Halle von der Unfallversicherung prüfen lassen. Daraufhin wurde eine Prallschutzwand eingebaut – solche Wände aus Holz sind in Hallen üblich, in denen Ball gespielt wird.

Die Prüfung ergab außerdem, dass die Fenster nicht den Normen entsprechen. Die Folge: "Wettkampfsport und dynamische Ballsportarten – insbesondere Sportarten mit schweren Lederbällen oder Synthetikbällen" – verbot die Stadt. Ingolf Palubitzki, ehemaliger Leiter des Amtes für Familie, Bildung, Sport und Soziales bei der Stadt, erklärt im April 2010 gegenüber dem Schwarzwälder Boten: "Die Fenster müssen erst noch ausgewechselt werden, sobald die Finanzlage es zulässt." Dazu gekommen ist es allerdings nie. Sprossenwand, Ringe und Kletterstangen wurden damals auch abmontiert.

Ballspiele sind seitdem nur auf eigene Gefahr möglich. Für Gruppen wie die Bambini des FV Rot-Weiß Ebingen eigentlich keine Lösung. Auch die Männergymnastikgruppe des DJK Ebingen würde gerne Basketball oder andere Ballsportarten in der Halle ausüben.

Eine Musikanlage fehlt in der Halle

Außerdem, sagt Gymnastikgruppenleiter Gerhard Geiger, dass es mit Bällen – für die Körperkräftigung – schlecht bestellt sei. "Die Duschen und Umkleideräume sind gut", sagt Geiger.

Dieter Werner, Abteilungsleiter Ju-Jutsu und Judo beim ASV Ebingen, fehlt eine Musikanlage in der Halle. Und er bemängelt, dass die teuren Judomatten vom ständigen Verlegen kaputt gehen. "20 pro Jahr", beziffert Werner die Verschleißzahl. Rund 80 Euro kostet eine Unterlage, 200 davon müssen ausgelegt werden, um in der Stadion-Halle zu trainieren. Für neue Matten fehle das Geld, sagt Werner: "Wenn wir keine Matten mehr haben, müssen wir das Training einstellen. Dann stehen 40 Kinder auf der Straße."

Sein Wunsch wäre ein Raum, in dem er die Matten einfach liegen lassen könnte. Somit fiele auch die halbe Stunde für den Auf- und Abbau weg.

  Baujahr: 1965

  Bisherige Sanierungen: Standsicherheitssanierung der Außenstützen an der Straßenseite

  Besteht aktuell Sanierungsbedarf? Ja.

  Welche Mängel bestehen?

Es bestehen sowohl brandschutztechnische Defizite als auch energetische Mängel.

  Geschätzte Kosten: werden im Zuge der Hallenkonzeption ermittelt.

  Für wann ist die Sanierung geplant?

Eine Prioritätenliste wird im Zuge der Hallenkonzeption festgelegt.

  Steht eine Schließung der Halle zur Diskussion?

Das wird entschieden, nachdem das Hallenkonzept fertiggestellt ist.