Was haben die Elternbeiträge für die Kindergärten und die Elektrifizierung der

Was haben die Elternbeiträge für die Kindergärten und die Elektrifizierung der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb miteinander zu tun? Beide gelten als Standortfaktoren. Wer so günstige Kindergartenbeiträge zahlt wie in Albstadt – bisher sind sie die niedrigsten im Zollernalbkreis – und dazu noch erstklassige Betreuung bekommt, der zieht doch lieber in die größte Stadt als in eine andere Gemeinde des Landkreises. Dasselbe gilt für die Bahnverbindung: Kommt ein Pendler schnell mit dem Zug nach Stuttgart oder Tübingen, kann er sich leichteren Herzens für das Häuschen im Grünen als für den Großstadt-Mief entscheiden und ist damit in Albstadt ebenfalls bestens bedient. Ob das mit der Elektrifizierung klappt, ist wohl nicht die Frage – vielmehr wann. Was die Kindergartenbeiträge und andere Standortfaktoren angeht, so scheinen die Albstädter allerdings schon mächtig zu reüssieren: "Die Fahrgastzahlen brechen hinter Ebingen ein – die meisten wollen nach Albstadt", hat der Planer der Bahn im Gemeinderat verkündet. Wenn das nicht pfundweise Balsam auf Albstädter Seelen ist! Dass auch ein paar Leute in Hechingen und Balingen schon aussteigen, wollen wir ausnahmsweise geflissentlich unterschlagen.

Esoteriker ahnen es schon lange, Techniker und Meteorologen wissen es bereits, und Umweltfrevler werden es auch noch erkennen müssen: Neue Zeiten brechen an in diesem noch jungen dritten Jahrtausend. Wer jedoch glaubte, der Anbruch des Wassermann-Zeitalters, das Internet und der Klimawandel seien die wirklich revolutionären Entwicklungen unserer Zeit, der unterschätzt, was sich in der jüngsten Albstädter Gemeinderatssitzung abgespielt hat: Christoph Heneka – als Finanz- und Wirtschaftsdezernent des Zollernalbkreises mit zuständig für Planungs- und Baukosten der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb sowie des anvisierten Zentralklinikums zwischen Albstadt und Balingen – hat Elmar Maute, den Stadt- und Kreisrat der SPD gelobt! Ausgerechnet Maute, der doch bekannt dafür ist, den Verwaltungen mit Verve ihre Kostenschätzungen um die Ohren zu wedeln, Ausgabendisziplin anzumahnen und überdimensionierte Projekte in Grund und Boden zu schimpfen. Dass er nun die Kosten für die Bahn-Elektrifizierung in Zweifel zog, hat ihm unerwarteten Dank Henekas für seine "schönen Fragen" eingebracht. Das Wassermann-Zeitalter soll ein friedliches werden, heißt es. Haben die Esoteriker also doch Recht!