Amtsgericht Stuttgart hat offiziell die "Volksbank Albstadt" ins Genossenschaftsregister eingetragen

Von Karina Eyrich

Albstadt. "Die Fusion ist vollzogen!" Diese Nachricht erreichte die Redaktion des Schwarzwälder Boten gestern nicht aus der Volksbank Ebingen und nicht aus der Volksbank Tailfingen. Sie kam von der Volksbank Albstadt.

"Fällt Ihnen auf, was sich hier verändert hat?" Die Passanten vor der Hauptstelle der bisherigen Volksbank Ebingen in der Marktstraße drehen die Köpfe, suchen das Stadtbild ab, überlegen, grübeln. Dennoch: "Eigentlich nichts", lautet die Antwort aller Befragten. Dass seit gestern früh "Volksbank Albstadt" über dem Haupteingang steht, nicht mehr "Volksbank Ebingen", hat wohl keiner bemerkt.

In Tailfingen, an der Hauptstelle des zweiten Partners jener Verschmelzung, kann den Kunden und Passanten noch gar nichts auffallen: "Volksbank" hat seit jeher über dem Eingang gestanden. Zwar werde auch dort das "Albstadt" noch hinzu kommen, erläutert Gerd Albrecht von der Marketingabteilung. Doch die baulichen Veränderungen bedürfen eines etwas größeren Aufwandes als in Ebingen, um den Namen der neuen Gesamtbank auch nach außen zu zeigen. Das alles ist in Vorbereitung. Dass das Amtsgericht Stuttgart die "Volksbank Albstadt" so schnell in sein Genossenschaftsregister eintragen würde, damit hatte freilich überhaupt niemand in den beiden Hauptstellen gerechnet.

Am Mittwoch dieser Woche kam die Nachricht aus der Landeshauptstadt als letztes, noch fehlendes Teil einer Entwicklung, mit der noch vor einem Jahr kein Außenstehender gerechnet hatte. Damals allerdings war in den Vorstandsetagen und den Aufsichtsräten schon unter Hochdruck an der Fusion geschmiedet worden. Sie vollzieht sich rückwirkend zum 1. Januar 2014. Das Kuriose daran: Im Mai ist die Entscheidung, künftig zusammen zu arbeiten, von den Vertretern zweier Banken gefällt worden, die es – aus heutiger Rückschau betrachtet – zu diesem Zeitpunkt schon gar nicht mehr gegeben hat. Technische Gründe, so hatten die Vorstände damals erläutert, ließen eine rückwirkende Fusion als einfacher erscheinen.

Apropos Technik: In diesem Punkt steht den Mitarbeitern der aufwändigste Schritt noch bevor. Nicht nur die Briefbögen, die Anzeigen-Vorlagen, die Aufdrucke auf Werbemitteln müssen nun fix geändert werden – am Wochenende des 20. und 21. September werden die gesamten Datenbestände der beiden Banken in einer gemeinsamen IT-Struktur zusammengeführt. Somit kann laut einer Pressemitteilung der aktive Geschäftsbetrieb der Volksbank Albstadt in allen 19 Filialen für die 63 000 Kunden und mehr als 29 000 Mitglieder am darauffolgenden Montag, also am 22. September, starten. Das neue Geschäftsgebiet reicht dann von Stetten am kalten Markt über Ebingen bis nach Schömberg und von Tailfingen bis nach Schwenningen auf dem Heuberg.

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