Märchenhaft schön präsentierte sich die Premiere des Musicals mit den besten Nummern aus "Die Schöne und das Biest" im Thalia-Theater. Fotos: Bender Foto: Schwarzwälder-Bote

Musical: Szenen aus "Die Schöne und das Biest" begeistern das Publikum / 100 Personen wirken mit

Märchenhaft schön ist die nahezu ausverkaufte Premiere des Musicals mit dem Besten aus "Die Schöne und das Biest" im Tailfinger Thalia-Theater gewesen.

Albstadt-Tailfingen. Wenn das nicht die Herzen berührte: ein bekanntes Märchen mit Happy End, bei dem das verwunschene Biest wieder zum Prinzen wird und dann die Schöne heiratet. Auch wer es vorher noch nicht wusste, die Ankündigung nahm den Schluss vorweg.

Von Anfang bis Ende waren etwa 100 Akteure vor und hinter den Kulissen tätig, damit die Besucher ein gelungenes Rundum-Erlebnis genossen. Der Männergesangverein Pfeffingen, der Gesangverein "Harmonie" Laufen, der Sängerbund Hechingen sowie eine Mädchen-Tanzgruppe und ein Orchester mit Dagmar Matzkat, Irmgard Kolbe, Jule Grammer, Jörg Lohner, Marco Stickel und Kevin Wagner folgten den Anweisungen von Regisseurin Beatrice Ott und Dirigent Oliver Simmendinger. Und man hatte doch tatsächlich im Thalia-Theater einen Orchestergraben geschaffen. Schon ging es los mit Flötenklängen und Paukenschlägen. Die Erzählerin berichtete, weshalb der herzlose Prinz mitsamt seinem Gefolge verwunschen worden ist.

Und als sich der Vorhang öffnete, vernahm man nicht nur mit "Belle" einen wunderschönen Chorgesang, sondern fand sich auf einem mittelalterlichen Marktplatz wieder. Hier arbeitete ein Schuster, dort wurden Waren feilgeboten und die Sänger unterstrichen den Liedtext mit Mimik und Gestik, ja zeigten immer wieder schauspielerisches Talent. Schnell lernte man die Hauptpersonen kennen, die immer wieder bei zauberhaften Soli zu hören waren. Es war einfach ein wundervolles Erlebnis – ein Musical, wie man es von großen, professionellen Bühnen kennt.

Aufwändig und eindrucksvoll waren Kostüme und Bühnenbild, Requisiten und Maske. Ja, das Biest war so schaurig schön erschaffen, dass man fast ein wenig enttäuscht war, als man am Ende das hübsche menschliche Gesicht sehen durfte. Dazu noch die eingängigen Melodien, die das Orchester wundervoll spielte und der schöne Gesang, bei dem die Darsteller alles gaben. Man fühlte mit Belle – Miriam Mehl –, die den Heiratsantrag des eitlen Gaston – Reiner Conzelmann – ablehnte und sich um ihren Vater Maurice – Günther Paehlke – sorgte. Um ihn aus den Fängen des Biestes – Marcel Brandt – zu befreien, blieb sie für den Vater im verwunschenen Schloss. Dort hatten Lumière – Rainer Weith – und Madame Pottine – Julia Simmendinger – Mitleid mit ihr. Was schaurig schön begann, wurde zur absoluten Liebesgeschichte.

Denn Belle verliebte sich in das Biest und befreite es damit von seinem Fluch. Immer wieder tauchte der große Chor in anderen Szenen und mit anderen Kostümen und Accessoires auf. Dann wieder wurde getanzt. Und nicht nur auf dem Ball im Schloss, sondern auch durch die Mädchenformation, die für reichlich Schwung sorgte und auch mal ein Rad schlug. Sämtliche Emotionen wurden angesprochen: Enttäuschung, Angst, Mitgefühl, Verzweiflung, Hoffnung und natürlich Liebe.

Und mit viel Liebe und Hingabe waren alle 100 Sänger, Musiker und Techniker bei der Sache.

Das spürte das Publikum, das in die verzauberte Märchenwelt entführt wurde. Vollkommen hingerissen fieberten die Besucher mit den Figuren und sparten am Ende nicht mit Applaus.

Zum Glück kann man dieses wunderbare Musical nochmals erleben. Und zwar am 28. Oktober ab 19 Uhr in der Stadthalle Museum in Hechingen sowie am 11. November ab 19 Uhr in der Festhalle in Laufen.