Der neue Mann für das Auftreten der SPD Albstadt nach außen: Hendrik Dahlhoff Foto: Schwarzwälder-Bote

Neuer SPD-Vorsitzender Thomas Müller sieht keine Zeit für Verschnaufpausen

Von Karina Eyrich

Albstadt-Ebingen. Mit 100 Prozent der Stimmen hat der SPD-Stadtverband Albstadt seinem neuen Vorsitzenden Thomas Müller gestern Abend das Vertrauen gegeben. Gleich nach der Wahl steckte er die Ziele für die nächsten Jahre ab.

Gleich doppelt Grund zu gratulieren hatten die Mitglieder des SPD-Albvereins gestern: Nicht nur, dass sie Thomas Müller einstimmig zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt haben – Müller hat am vergangenen Samstag auch noch seine langjährige Lebensgefährtin Marina geheiratet. Seine Stellvertreterin Marianne Roth überreichte ihm aus diesem Anlass auch ein Geschenk.

So schnell wird dem neuen Kapitän des Stadtverbands jedoch nichts mehr geschenkt werden – das machte Müller in seiner Antrittsrede deutlich. In die großen Fußstapfen des im Juli unerwartet verstorbenen Markus Dapp – seiner gedachten die Mitglieder zu Beginn der außerordentlichen Versammlung – zu treten, sei nicht leicht, aber er tue es gerne, sagte Müller. Auch wenn er betonte, dass er "nie im Leben an diesem Platz stehen wollte". Dapps Leistung in zwölf Jahren als Vorsitzender könne er "gar nicht hoch genug loben".

Mit 46 Jahren sei er in einem Alter, in dem der Stadtverband mehr Mitglieder gebrauchen könne. "Das anzupacken, wird eine der ersten Aufgaben sein: Menschen zu begeistern für die politische Arbeit", so wie ihn einst Rainer Günther, langjähriger Fraktionsvorsitzender, und Landtagsabgeordneter Hans-Martin Haller, für dessen Büro Müller arbeitet, dafür begeistert hätten.

Zudem sei es an der Zeit, "mal wieder eine SPD-Bundestagsabgeordnete für diesen Wahlkreis zu haben", sagte Müller und warb um Unterstützung für die kürzlich nominierte Kandidatin Stella Kirgiane-Efremidis. Nach der Bundestagswahl 2013 werde es aber "nur ein kurzes Atemholen" geben, denn 2014 stehen Kommunalwahlen an. Ziel der SPD sei es, ihre Fraktion zu vergrößern, sagte Müller, der sich als "gebürtiger Ebinger, gelernter und zutiefst überzeugter Albstädter" bezeichnete. "Wir müssen uns darauf konzentrieren, die Stärken Albstadts nicht aus der Hand zu geben", und dafür sei eine starke SPD-Fraktion wichtig.

Als Beispiele für falsche Weichenstellungen in der Vergangenheit nannte der neue Vorsitzende die Tatsache, dass "Wissenstransfer" in die Nachbarlandkreise stattfinde. Außerdem sei es wichtig, dass Hans-Martin Haller als Verkehrsexperte noch stärker in die kommunalpolitische Arbeit eingebunden werde – das Thema Talgangbahn steht am Montag im Kreistag zur Debatte.

Über den Stand in diesem Punkt berichtete Fraktionsvorsitzender Martin Frohme am Ende der Sitzung. Zuvor aber hatten die Mitglieder noch einmal die Wahl: Sie wählten Hendrik Dahlhoff zu ihrem ersten "Referenten für Öffentlichkeitsarbeit" – die Bezeichnung "Pressewart" schafft der Stadtverband ab. Außerdem wird Dahlhoff das Amt des Schriftführers übernehmen.

Der Pfeffinger, der in Tübingen Geschichte, Englisch, Politik- und Wirtschaftswissenschaften studiert und mehrere Jahre den Albstädter Jusos vorsaß, kümmert sich im Bundestagswahlkampf außerdem um die Internetseite und den Auftritt in den sozialen Netzwerken des Internets. Sein journalistisches Rüstzeug hat Hendrik Dahlhoff beim Schwarzwälder Boten erworben.