Mit Volldampf in Richtung Ziel: Jochen Käß, Markus Kaufmann, Matthias Pfrommer und Karl Platt (von links). Foto: Kara

33-Jähriger gewinnt Albstadt-Bike-Marathon in neuer Rekordzeit. Sabine Spitz hat bei ihrer Premiere die Nase vorn.

Markus Kaufmann aus Meckenbeuren hat sich erstmals in die Siegerliste des "Assa Abloy Albstadt-Bike-Marathons" eingetragen. In der neuen Rekordzeit von 2:46.12,4 Stunden trotzte er Staub und Hitze.

"Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel", strahlte der 33-Jährige vom Team Centurio-Vaude. Albstadt genieße nämlich einen sehr hohen Stellenwert in MTB-Kreisen und außerdem hätten ihn viele Bekannte aus der Bodenseeregion angefeuert, weshalb das wie ein Heimrennen gewesen sei.

Mit über einer Minute Rückstand wurde Kaufmanns Teamkollege Jochen Käß wie schon im Vorjahr Zweiter. "Der Platz passt", war er mit sich zufrieden: "Wichtig war, dass einer von uns gewinnt." Komplettiert wurde der Teamerfolg vom Calwer Matthias Pfrommer auf Rang fünf.

Weiterhin auf seinen ersten Albstadt-Sieg muss der deutsche Marathonmeister Karl Platt (Team Bulls) warten, der mit Platz drei vorlieb nehmen musste. "Auf dem Podium zu stehen ist immer gut. Ich muss froh sein, dass ich überhaupt mithalten konnte, denn zwischendurch hatte ich immer wieder Krämpfe", erklärte er im Ziel. Sein Stallkamerad Tim Böhme wurde Vierter.

Von Beginn an machte dieses Quintett mächtig Dampf, konnte sich aber zunächst nicht absetzen, da die Strecke auf den ersten Kilometern modifiziert worden war und es vom Start beim Stadion recht flach nach Truchtelfingen dahin ging. Erst an der Steigung zum Ebinger Waldheim zog sich das Fahrerfeld etwas in die Länge. An der Onstmettinger Skischanze, wo wieder tausende Zuschauer die Biker frenetisch anfeuerten, hatte sich eine achtköpfige Spitzengruppe abgesetzt, nach dem steilen Anstieg nach Burgfelden, war die Truppe auf sechs Fahrer zusammengeschrumpft, auf der Schotterpiste hinter Laufen hoch in Richtung Gräbelesberg fiel die Entscheidung: Kaufmann setzte sich ab und leistete sich keine Schwächephase mehr.

"Länger hätte das Rennen aber nicht mehr sein dürfen", gestand der Sieger, dass er mit seinen Kräften am Ende gewesen sei: "Das war ein Ausscheidungsrennen über 80 Kilometer mit einem extrem hohen Tempo. Da gewinnt der, der die meisten Körner hat, und das war heute glücklicherweise ich."

Erstmals beim Albstadt Bike-Marathon am Start war die Cross Country-Olympiasiegerin Sabine Spitz. Sie benötigte 3:09.53,1 Stunden für die 84 Kilometer mit ihren 2000 Höhenmetern und gab sofort nach der Zieleinfahrt Moderator Stephan Salscheider von Skyder Sportpromotion ein Interview, in dem sie sich bei den vielen tausend Zuschauern an der Strecke bedankte: "Ihr seid echt spitze! Ihr habt dem guten Namen des Albstädter Publikums Ehre gemacht." Auch an der Strecke durch die herrliche Landschaft habe sie ihren Gefallen gefunden, beteuerte die 43-jährige Schwarzwälderin, die in Rio de Janeiro zum fünften Mal an Olympischen Spielen teilnimmt und deshalb nächstes Jahr keine Weiderholungstäterin werden kann. "Schade, dass das die Termine nicht zulassen", bedauerte sie: "Denn es hat riesigen Spaß gemacht." Sie habe sich das Rennen gut eingeteilt und eine schnelle Gruppe gefunden. "Die ist dann nach Burgfelden hoch geplatzt. Danach musste ich alleine fahren."

Abreißen lassen musste dort unter anderen die Freiburgerin Ann-Kathrin Hellstern, die glücklich über ihren zweiten Platz war: "Wenn man lange Zeit in der gleichen Gruppe wie die Sabine mitfährt, dann darf man voll zufrieden sein."