Zwangsversteigert: das ehemalige Areal der Firma "Maute & Söhne". Foto: Kistner

Zwangsversteigerung: Maute & Söhne hat neuen Eigentümer. Verkehrswert lediglich mit einem Euro angesetzt.

Albstadt-Tailfingen - Die drei Häuser Hechinger Straße 36-40, die den früheren Fabrikkomplex der Firma J. Maute & Söhne bilden, sind am Dienstag zwangsversteigert worden.

Das mittlere, ein früheres Möbelhaus, war durch einen Brand am 16. Juli 2014 stark in Mitleidenschaftgezogen worden; das Amtsgericht Albstadt hatte den Verkehrswert daher lediglich mit einem Euro angesetzt. Gleichwohl beteiligte sich am Wettstreit der Bieter ein gutes Dutzend Interessenten; auch Albstadts Erster Bürgermeister Anton Reger schaltete sich im Namen der Stadt ein, stieg aber relativ früh aus. Für ungefähr das Doppelte seines letzten Gebots erhielt am Ende ein Bieter aus Rottenburg den Zuschlag. Das einstige Fabrikareal war ihm 256 000 Euro wert.

Was er mit dem Objekt anfangen möchte? Gegenüber Bürgermeister Reger bekundete er die Absicht, ein "Wohn- und Geschäftshaus" zu schaffen – Reger ließ ihn wissen, dass die Stadt Albstadt über genug Räume verfüge, die für die Unterbringung von Flüchtlingen geeignet seien, und keine weiteren benötige.

In den Häusern befinden sich zum größten Teil leer stehende Lager-, Büro-, Verkaufs– und Praxisräume; sie stehen, abgesehen von der Wohnung des bisherigen Besitzers, leer. Sollte der neue Eigentümer eine Umnutzung anstreben, dann, so Reger, benötige er dafür eine städtische Baugenehmigung und müsse alle gesetzlichen Standards, etwa in punkto Brandschutz, erfüllen. "Uns ist die städtebauliche Dimension natürlich sehr wichtig", erklärte Reger gestern gegenüber dem Schwarzwälder Boten. Die drei Häuser lägen schließlich zentral an der Tailfinger Ortsdurchfahrt.