Arbeit 4.0 Foto: Sergey/Fotolia.com

Arbeit 4.0. Was heißt das für Jugendliche, die eine Ausbildung suchen oder gerade beginnen?

Es ist inzwischen in aller Munde: Arbeit 4.0. Was heißt das für Jugendliche, die eine Ausbildung suchen oder gerade beginnen?
Wir sprechen mit Herrn Klaus Helm Pressesprecher der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen- Schwenningen.

Roboter ersetzen den Menschen – sind solche Ängste berechtigt? Wie stark fortgeschritten ist die Digitalisierung in der Region?
Das kann man so einfach nicht sagen. Es sind eher Berufe und Tätigkeitsmerkmale, die Veränderungen unterworfen sein werden. In einer Veröffentlichung des Instituts für Arbeitsmarktund Berufsforschung Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit heißt es dazu sinngemäß: »Insbesondere Berufe in der Industrieproduktion weisen ein hohes Risiko auf, durch die Nutzung von Computertechnologien ersetzt zu werden. Am höchsten ist das Potenzial, ersetzt zu werden, in Fertigungsberufen. Es liegt deutschlandweit bei fast 73 Prozent und in Baden- Württemberg mit 74 Prozent sogar noch etwas höher. Es handelt sich um Berufe, in denen Rohstoffe gewonnen werden und Produkte aus Materialien wie Glas, Keramik, Kunststoff, Papier und anderen hergestellt werden. Auch fertigungstechnische Berufe weisen ein Potenzial auf, ersetzt zu werden, das weit über dem der anderen Berufssegmente liegt. In dieses Segment fallen Berufe im Bereich der Produktion von Fahrzeugen, Maschinen und Anlagen. Zusätzlich entstehen neue Tätigkeitsfelder beispielsweise in Forschung und Entwicklung, Wartung und Instandhaltung. Unter dem Strich rechnet man in Zukunft insgesamt eher mit mehr besetzten Arbeitsplätzen als heute.« Die Digitalisierung hat selbstverständlich auch in unserer Region längst Einzug gehalten. Wie stark sie insgesamt fortgeschritten ist, hängt von der Größe der Unternehmen, deren Branchen und deren Investitionskraft ab. Ein entscheidender Faktor ist der schnelle Internetzugang, der noch nicht bis in jeden Winkel der Region reicht.

Hat die Digitalisierung auch bei der Berufsberatung schon Einzug gehalten? Was hat sich geändert?
Selbstverständlich: Die Berufsberatung nutzt diverse Apps um Jugendliche zu informieren und um mit ihnen zu kommunizieren. Beispielsweise haben wir eine »Future-App«, über die man alle BiZ-Medien erreicht, Kontakt mit seinem Berufsberater aufnehmen kann, Beratungstermine vereinbaren und Veranstaltungstipps lesen kann.

Was bedeutet die Digitalisierung für die Ausbildung und die Jugendlichen, die jetzt eine Ausbildung beginnen?
Vielfach verlangen Betriebe inzwischen Bewerbungsunterlegen per E-Mail. In unterschiedlichsten Projekten von Schulen und Berufsberatung werden Jugendliche darauf vorbereitet.