Religion: Rötenberger veranstalten erstmals seit acht Jahren wieder Osternachtsfeier
Aichhalden-Rötenberg. Noch im Dunkeln der Osternacht, vor 5.30 Uhr, versammelten sich vor der Rötenberger Kirche knapp 80 Christen allen Alters. In ihrer Mitte ein symbolisch geschlossener Kreis, aufgestellt aus 18 Tannenstammstücken, einen Meter hoch – bis auf das eine Stück, dessen Höhe und Stärke schon im Schein des kleinen Feuers, das in der Kreismitte flackerte, verriet, dass es damit an dieser ersten Osternachtfeier seit acht Jahren wohl etwas Besonderes auf sich hat. Jeder Gast bekam einen großen Nagel in die Hand.
"Liebe Gemeinde, an diesem Ostermorgen haben wir uns aufgemacht, um uns hier zu versammeln, gemeinsam zu wachen und zu beten und den Anbruch des Sieges Jesu Christi zu erwarten und mit zu erleben."
In den weiteren liturgischen Worten betonten verschiedene Sprecher die Bedeutung des Feuers und luden ein, im Angesicht des ans Kreuz genagelten und gestorbenen Gottessohnes die eigenen Schmerzen, Sorgen und zerschlagenen Pläne ans Holz zu nageln.
Alle Glocken läuten
Teile aus dem großen Stammstück wurden entfernt, ein Kreuz kam zum Vorschein und ein Spalt entstand im Holz. Durch diesen konnte Charlotte mit einer Kerze zur Feuerschale vordringen und eine kleine Kerze entzünden. Sie trug das Licht wieder durch den Stamm hindurch nach draußen zur Osterkerze. Alle folgten nun gegen 6 Uhr dem Osterlicht und dem Kreuz in die dunkle Kirche. Alle Glocken begannen zu läuten. Während draußen der Morgen anbrach, erhellten drinnen die immer mehr werdenden Kerzenflammen nach und nach den Kirchenraum. Gegen 7.20 Uhr erklang nach vielen anderen Ostergängen das Gloria "Allein Gott in der Höh sei Ehr" und die Gäste wurden eingeladen, an der Auferstehungsfeier mit dem Posaunenchor auf dem Friedhof teilzunehmen und um acht Uhr beim Osterfrühstück im Gemeindehaus feierlich speisend den Ostermorgen zu begehen, bis Pfarrer Götschke dann um 10 Uhr den Ostergottesdienst feierte.
