Nach wie vor kein Vorsitzender in Sicht / Bürgermeister kassiert bei Kandidatensuche nur Absagen

Von Lothar Herzog

Aichhalden-Rötenberg. Allmählich wird die Lage für den Vereinsring Rötenberg bitter ernst. Die Organisation des 15. Dorffestes für 2015 steht an, und es gibt immer noch keinen Vorsitzenden, geschweige denn einen Stellvertreter.

In der Hauptversammlung des Sportvereins Rötenberg äußerte Vorsitzender Stefan Wiedmann zur personellen Situation des Vereinsrings seine Bedenken. Wenn dieser sich auflöse, sei automatisch auch der Bestand des Dorffests gefährdet. Auf diese Einnahmen sei der Sportverein jedoch angewiesen. So wie er die Finanzlage anderer Vereine einschätze, würde ein Verzicht auf das Dorffest viele Klubs gehörig in die Bredouille bringen. Leider werde die Bereitschaft, ein Ehrenamt zu übernehmen und sich in einem Verein einzubringen, immer seltener.

Für die Folgegenerationen bedeute dies geringere Identifikationsmöglichkeiten mit der Heimatgemeinde und einen deutlichen Qualitätsverlust. Von Vereinen sollten möglichst auch Kinder und Enkel noch profitieren können, appellierte Wiedmann an die Mitglieder, sich einen Ruck zu geben und Bereitschaft zeigen.

Bürgermeister Ekhard Sekinger betonte, es müsse dringend bald etwas passieren. Das Amtsgericht werde den derzeitigen Zustand nicht mehr allzu lange akzeptieren. Er sei nicht untätig gewesen und habe mehrere Personen angesprochen, allerdings nur Absagen kassiert. Von der Existenz des Vereinsrings hätten nicht nur die Vereine etwas, auch der Gemeinde werde Arbeit abgenommen.

Eine Auflösung wäre aus seiner Sicht katastrophal. "Wenn mir jemand eine Adresse gibt, gehe ich hin", bot der Bürgermeister weiterhin seine Mithilfe bei der Suche nach geeigneten Personen für den Vorstand an.

Anne Vialkowitsch hatte den Vereinsring zwölf Jahre geleitet, ihr Amt aber in der Hauptversammlung im April abgegeben. Sie sagte: "Es würde mir das Herz brechen, wenn der Vereinsring stirbt". Neben ihr waren mit dem Vize-Vorsitzenden Heinz Walter, Kassierer Günther Wössner und Schriftführer Otto Vialkowitsch gleich vier wichtige Vorstandsmitglieder ausgeschieden.

Durch Carmen Armbruster (Schriftführerin) und Thomas Maxand (Kassierer) konnten lediglich zwei Positionen wieder besetzt werden. Die Posten des Vorsitzenden und dessen Stellvertreter blieben vakant.