Durch die Verabschiedung von Ehrungs-Richtlinien erhalten erfolgreiche Sportler in Aichhalden häufiger eine Ehrung, nicht nur bei Meisterschaft und Aufstieg wie hier beispielsweise der Athletenbund Aichhalden. Archiv-Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Entwurf der Verwaltung bringt Diskussionsbedarf mit sich / Tag des Ehrenamts angedacht

Ab diesem Jahr werden besondere sportliche Leistungen durch die Gemeinde geehrt. Die von der Verwaltung vorgeschlagenen Richtlinien kamen allerdings nicht bei allen Räten gleich gut an.

Aichhalden. Das hatten sich Bürgermeister Michael Lehrer und die Verwaltung sicherlich anders vorgestellt. Die von ihnen mühevoll ausgearbeiteten Richtlinien, bei denen sie sich auch bei Nachbarkommunen erkundigt hatten, wurden von einzelnen Gemeinderäten regelrecht zerpflückt. Nach Auskunft des Bürgermeisters wurde der Entwurf den Sport treibenden Vereinen im Vorfeld zugeschickt mit der Bitte, ob die jeweiligen sportlichen Erfolge in der Richtlinie ausreichend dargestellt sind. Nur drei Vereine hätten sich gemeldet und Ergänzungen vorgeschlagen.

So schlug der TTC Aichhalden vor, einen Sportlerfairnesspreis auszuloben. Wie Lehrer einräumte, sei es in der Vergangenheit schon mal versäumt worden, eine Meistermannschaft zu ehren. Das habe für Unmut gesorgt. Mit den Richtlinien, bei denen die Vereine angeschrieben werden, um der Gemeinde die zu ehrenden Sportler vorzuschlagen, werde das verhindert.

Geehrt werden sollen Einzelsportler und Mannschaften, die bei badischen, württembergischen, regionalen und deutschen Meisterschaften die ersten drei Plätze belegen. Des Weiteren Teilnahmen bei Europa- und Weltmeisterschaften und Olympiaden, Rekorde und Mitglieder in einer Nationalmannschaft. Dies gilt für Sportler in der Gesamtgemeinde, sowie für Aichhalder, die in einen auswärtigen Verein mitwirken. Keine Berücksichtigung findet

das mehrmalige Ablegen des Sportabzeichens. Rat Stefan Wiedmann urteilte, grundsätzlich sei eine Sportlerehrung immer etwas Gutes. Es müsse aber überlegt werden, ob nicht auch das Ehrenamt dazugehöre. Auch finde er es schade, dass beispielsweise Sportler, die 20 Jahre aktiv waren und 500 Spiele für einen Verein leisteten, nicht berücksichtigt werden. Auch jahrzehntelange Funktionäre im Amt hätten ein Schulterklopfen der Gemeinde verdient, verlangte Wiedmann. Ratskollege Manfred Moosmann ergänzte, wenn ein Musikverein beim Wertungsspiel die Oberstufe schaffe, sei das auch ehrungswürdig. Die Vereinsgemeinschaft Aichhalden bestehe seit über 40 Jahren und habe erst acht Ehrungen vergeben. Spieler für eine Anzahl von Einsätzen zu ehren sei eine Aufgabe des Vereins, so Moosmann. Bernd Kopp forderte, die kulturellen Vereine dürften nicht vergessen werden. Unterstützung erhielt er darin von Kollege Jochen Schmid. Für Thomas Engelhardt waren die Hürden für eine Ehrung zu niedrig angesetzt. Im Ringen sei es relativ einfach, Bezirksmeister zu werden. Aber falsch mache man es bei so einem Thema immer, wog er ab.

Lehrer unterstrich noch einmal, dass es die Absicht der Verwaltung gewesen sei, die besondere sportliche Leistung zu ehren und nicht in Konkurrenz zum Verein zu treten. Er habe nichts dagegen, Personen im Ehrenamt zu ehren. Man könne darüber nachdenken, einen Tag des Ehrenamts zu veranstalten. Und für die kulturellen Vereine könne etwas Ähnliches gemacht werden, stellte der Bürgermeister in Aussicht. Mit drei Enthaltungen beschloss das Ratsgremium mehrheitlich die vorgeschlagenen Richtlinien zur Ehrung von Sportlern.