Die Geschäftsführer Tobias Hilgert (Technik), Frank Thiele (Vorsitzender) und Marc Siemer (Vertrieb) vor dem neuen eine Million Euro teuren Sinterofen für den Bereich Forschung und Entwicklung der Firmengruppe Simon. Foto: Fritsche Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Durch die große Nachfrage benötigt das Tochterunternehmen Betek mehr Produktionskapazität

Die Firmengruppe Simon ist weiter auf starkem Wachstumskurs. Die große Nachfrage lässt sich mit der vorhandenen Produktionsfläche kaum noch bewältigen.

Aichhalden. Der Unternehmensbereich Betek ist innerhalb der Firmengruppe Simon einer der Wachstumsmotoren. "Mit den Kapazitäten sind wir am Anschlag", erklärt Frank Thiele, Vorsitzender der Geschäftsführung der Firmengruppe Simon. Für das weitere Wachstum brauche es eine Werkserweiterung um 6000 bis 8000 Quadratmeter. "Wir sind noch im Analyse- und Planungsprozess und die endgültige Entscheidung für den Start der Investition ist noch nicht gefallen. Aber wir müssen vorbereitet sein. Kein Weg führt wohl daran vorbei, dass wir weiter wachsen und ausbauen müssen", erläutert Thiele. Standort der neuen Halle wäre im Anschluss an die bestehenden Hallen im nördlichen Firmengelände Richtung Fluorn-Winzeln. Das Investitionsvolumen dürfte im zweistelligen Millionenbereich liegen.

"Die neue Produktionshalle braucht einen Vorlauf von zwei Jahren. Realisiert wird das Projekt in Modulen. Erst wird die Halle errichtet, dann kommen die ersten Maschinen", erläutert Tobias Hilgert, Technischer Geschäftsführer der Firmengruppe Simon. Pressen, Öfen und Sondermaschinen für die Lötprozesse werden von deutschen Herstellern bezogen. "Die Hartmetallherstellung und die Löttechnik sind unsere Kernkompetenzen hier am Standort Aichhalden, ein Spezial-Know-how, das wir sorgfältig hüten", versichert Hilgert. Im Betek-Werk nahe Schanghai wird nur gefertigt.

Seit 1992 gehört die Firmengruppe Simon zur Indus Holding AG in Bergisch Gladbach und trägt mittlerweile 15 Prozent zu deren Umsatz bei. Im Gegenzug hilft die Mutter mit ihrem Knwo-how bei der Geschäftsentwicklung und mit ihrem Geld bei der Finanzierung von Investitionen. Zur Firmengruppe am Stammsitz in Aichhalden mit seinen über 750 Mitarbeitern gehören Simon Beschlagtechnik, Simon Sintertechnik, Simon Werkzeugbau, Simon Systems und die Firmen Sitek und Betek. Außerdem noch die Siku GmbH im schweizerischen Rickenbach.

Produziert werden Möbelbeschläge, Dämpfungssysteme, Hartmetall-Verschleißwerkzeuge, Reifen-Spikes, Sinterformteile, Kunststoffteile für den Automotive Interieur Bereich. Die Vielfalt hat einen großen Vorteil: "Die verschiedenen Teile der Firmengruppe Simon haben in der Regel zeitlich unterschiedliche Konjunkturzyklen, was sich für die Gesamtauslastung und -bilanz günstig auswirkt", betont Thiele. Dass sich die neue Wirtschaftspolitik von Donald Trump für Simon ungünstig auswirkt, erwartet er nicht. Eher das Gegenteil durch die vielen angekündigten Infrastruktur- und Rohstoffförderprojekte.

Die gute Auslastung und Auftragslage sind nicht nur eine Folge der guten Konjunktur, sondern auch ein Erfolg der Vertriebsaktivitäten. "Vertrieb machen wir heute nicht nur reaktiv, sondern auch proaktiv", erklärt Marc Siemer, Geschäftsführer Vertrieb der Firmengruppe. Er setzt den Schwerpunkt auf Partnerschaften mit Herstellern. "Trotz der gleichbleibend hohen in Aichhalden erzielten Qualität der Produkte können wir preislich mithalten", erklärt er.

Dass das Dreier-Führungsteam der Gruppe sich aus vorangegangenen beruflichen Stationen kennt und bereits zusammengearbeitet hat, ist ein weiterer Vorteil. Und obwohl alle drei noch nicht so lange in der Region sind, gefällt es ihnen hier gut. In der Kombination des soliden bodenständigen Knowhows vor Ort mit ihrer Erfahrung in großen Unternehmen und im Ausland sehen sie große Chancen.