Die Sanierungsarbeiten beim ehemaligen Rathaus in der Alpirsbacher Straße 15 in Rötenberg schreiten zügig voran. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuchtigkeit im alten Rathaus kommt hauptsächlich von verstopften Regenfallrohren / Sanierung läuft

Von Lothar Herzog

Aichhalden. Die energetische Sanierungsmaßnahme des alten Rathauses in der Alpirsbacher Straße 15 in Rötenberg schreitet zügig voran. Bislang sind kaum Mehrkosten aufgetreten.

In der Sitzung des Gemeinderats versprühte Bürgermeister Ekhard Sekinger Optimismus, die Feuchtigkeitsprobleme in dem ortsprägenden Gebäude in den Griff zu bekommen. Teilweise sei die Ursache auf zugewachsene Regenfallrohre zurückzuführen.

Lobend hob der Bürgermeister das Entgegenkommen der Nachbarsfamilie Schmid hervor. Durch deren Verständnis hätten die Arbeiten wesentlich einfacher vorgenommen werden können.

Über den aktuellen Sachstand der nach Ostern begonnenen Sanierung berichtete Architekt Roland Sorichter. Rund um das Gebäude sei abgegraben, alle Außenwände abgedichtet, gedämmt und eine Drainage verlegt worden. Letztere verlaufe mit dem Gefälle so, dass sowohl der Keller- wie auch der Heizraum des Gebäudes trocken zu bekommen seien.

Durch teilweise zugewachsene Dachrinnen und Regenfallrohre sei das Wasser in die Kellerwände eingedrungen und habe sie durchfeuchtet. Aber auch die Treppe beim Kindergarten sei einer der Gründe für feuchte Kellerwände und modrigen Geruch gewesen, wie nach dem Ausbau der Treppe zum Vorschein gekommen sei. Im Bürgersaal seien aufgrund eines bituminösen Anstrichs sämtliche Holzverkleidungen an den Wänden entfernt und in weiteren Räumen außerplanmäßig der Innenputz abgeschlagen worden. Dies werde zu geringen Mehrkosten führen. Dennoch bewege man sich noch finanziell im Rahmen, beruhigte der Planer.

Der Heizraum habe eine neue Betondecke erhalten, nachdem die bisherige Stahlträgerdecke infolge Rost habe ausgebaut werden müssen. Bei den freigelegten Kellerwänden müsse noch das Salpetersalz herausgefiltert werden, ehe mit den Installationsarbeiten begonnen werden könne, schilderte Sorichter.

Das Gebäude wurde im Jahre 1935 als Schul- und Rathaus errichtet, wie die Initialen in einem Stein an der Kelleraußenwand bezeugen. In früheren Jahren waren neben der Schule, die 1967 in den Neubau am jetzigen Standort bei der Mehrzweckhalle umzog, die Post, die Fleischbeschau, Notariat, Mütterberatung, Kindergarten und zuletzt Gruppen von Vereinen untergebracht.

Während die Ende März ins ehemalige Milchhäusle umquartierte Ortsverwaltung in gut einem Jahr in den Neubau an der Kirchgasse 18 ziehen wird, werden der übergangsweise im Haus Jakob Walter in der Kirchgasse 12 beheimatete Kindergarten und die Vereine nach der Renovierung wieder an ihre alte Bleibe zurückkehren.

Die Kostenberechnung der Sanierungsmaßnahme Alpirsbacher Straße 15 liegt bei insgesamt 1,1 Millionen Euro. Aus dem Sanierungsprogramm "Ortsmitte Rötenberg" gibt es einen Zuschuss von bis zu 50 Prozent der förderfährigen Kosten.