Beim Anblick der Showbühne kann man schier "Atemlos" werden (großes Bild). Mit ruhiger Hand entriegelt Roland Weber einen Stromabnehmer. Fotos: Wegner Foto: Schwarzwälder-Bote

Zusatz-Attraktion im Storz’schen Eisenbahnkeller in der Waldmössinger Straße in Aichhalden / Vier Tage geöffnet

Von Stephan Wegner

Aichhalden. Das Hauptaugenmerk bei der Modellanlage von Hans-Peter Storz in Aichhalden liegt ja auf der Eisenbahn. Aber ein "Preiserlein", wie Figuren bei Modellbahnanlagen nach einem Hersteller oft genannt werden, kommt im 1:87 auf der Anlage ganz groß raus: Helene Fischer.

Eine ziemlich nahe am Original konzipierte Schaubühne trägt dann auch die Erfolgssängerin, die auf dem Platz eines ehemaligen Jahrmarkts vor zig Zuschauern auftritt. Zu 20 000 handgeklebten Figuren wie bei DJ Bobo im Hamburger Miniaturwunderland hat es zwar schon allein vom Platz her bei Helene Fischer nicht gereicht, aber vor leeren Rängen muss sie auf keinen Fall singen, dafür hat Roland Weber gesorgt. Dabei läuft bei dem eher als "Clubkonzert" angesiedelten Open-Air-Event auf der Eisenbahnanlage nicht nur die Musik – auch die Videoleinwand im Bühnenhintergrund wurde funktionsfähig und stilecht eingebaut. Und je nach Stimmung lässt sich auch die Bühnenbeleuchtung ganz den Erfordernissen anpassen.

Helene tritt übrigens immer dann auf, wenn es "Nacht" wird – abwechselnd mit einem Gewitter im Hauptraum, wie Erbauer Roland Weber, bekennender Helene-Fischer-Fan, schmunzelnd anmerkt.

Unbeirrt von "Atemlos" drehen rings um das Großzelt mit der Bühne die schweren und langen Güter- und die schnellen Personenzüge ihre Runden. Insgesamt 40 Züge sind auf der Anlage unterwegs, teilweise nach einem festen computergesteuerten Fahrplan, der aber auch Modifikationen je nach Situation zulässt, so dass sich auch bei längerem Zuschauen nicht alles ständig wiederholt. Neu ist in diesem Jahr auch die Programmierung der Anlage, so dass zwar etwas weniger Züge gleichzeitig auf der Anlage unterwegs sind. Dafür haben die Güterzüge, deren Lokomotiven in Doppeltraktion vorbildgerecht 16 und mehr Waggons ziehen, möglichst freie Fahrt und rauschen problemlos und ohne zu halten durch die Personenbahnhöfe. Erst dann, wenn sind durch sind, schalten die Signale für die Personenzüge auf Grün.

Diese stammen aus unterschiedlichsten Epochen der Bahngeschichte. Besonders stolz ist Weber auf seine fünf formschönen Elektroloks der DB-Baureihe 103, 1965 als Schnellfahrlokomotive E03 erstmals eingesetzt. Sie ziehen auf der Aichhalder Anlage nicht nur den TEE "Rheingold" mit klassischen Anhängern, sondern auch Personenzüge aus unterschiedlichen Epochen.

Als Dampflokomotiven kommen die Baureihen 01, 24, 39, 44, 45, 50 und 56 zum Einsatz, zudem gibt es die Großdiesel V200 und 221, bei den E-Loks verkehren 101, 194, E50, 185 und die erwähnten 103; zudem Lokomotiven aus der Schweiz wie die Kombination Re 10/10 und natürlich ein SBB-Krokodil.

Weitere Informationen: Roland Webers "Schau-Anlage" im Keller der Heizungsbau-Firma Storz in Aichhalden ist wieder an den ersten Advents-Wochenenden (29/30. November, 6./.7 Dezember) jeweils von 10 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet. Der Eintritt (Fünf Euro für Erwachsene, 2,50 Euro für Kinder, Familien maximal 15 Euro) kommt wieder karitativen Zwecken zugute.