Die Jubilare und Zunftmitglieder freuen sich auf die närrischen Tage (großes Bild). Die Neulinge (linkes Bild) mit von links Hanselvertreterin Ute Hörl, Hexe Stephanie Götz, Hansel Jürgen Haas sowie Gildemeister Tobias Haas bei der Fasnetseröffnung. Der Fanfarenzug spielt den Narrenmarsch. Fotos: Paskal Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnetseröffnung: Marta Haas seit 70 Jahren in der Zunft / Zunftmeister wünscht sich Frohsinn

"Endlich ist es wieder soweit", das sagten die zahlreich im Gasthof Adler erschienen Narren um Zunftmeister Klaus Hörl. Tambour Sascha Uhlmann sorgte mit dem Fanfarenzug gleich für richtige Aufmerksamkeit.

Aichhalden. Zunftmeister Klaus Hörl wusste in seinem Jahresrückblick und Ausblick Interessantes zu berichten. Es ist eine Zeit, sich zu erinnern und dankbar zu sein. Er meinte: "Im Endeffekt goht’s doch ällene nur um Macht, Reichtum, Besitz, vielleicht a bissle Glauben und sowieso nur ums Geld." Hörl denke sich seinen Teil und wolle gar nicht wissen, was noch kommt. Ihm sei es viel wichtiger "wenn ihr euch heute mit mir über ein paar Stunden Geselligkeit freut". Er wünsche sich, die nächsten 54 Fasnetstage in Gemeinschaft und Frohsinn ohne Streit und Neidereien zu verbringen, aber auch nicht außer Rand und Band. Sein Credo: "Denn, nur der wahre Narr hat Größe und die geistige Reife." Mit dem dreifachen Narrenruf "Saublitz" – "Hall" erklärte der Zunftmeister die Fasnet für eröffnet.

Die Elferräte marschierten mit dem Sarg zu den Klängen des Narrenmarsches ein. Die Anwesenden konnten mitverfolgen, wie ein Häs ums andere aus dem Sarg geholt und von einer Person angezogen worden ist. Blitzteufel, Hexe, Sauhirt und Hansel waren danach bereit für die kommenden Tage. Den Hexenschlag als neues Mitglied der Narrenzunft erhielt Stephanie Götz und den Hanselschlag Jürgen Haas. Gildemeister Tobias Haas und Hanselvertreterin Ute Hörl überreichten die Gildeordnung in Schriftform, die über das richtige Verhalten informiert. Nach dem Abstauben durften die Hexe und der Hansel zum Narrenmarsch im Kreis springen.

Besonders wichtig ist an diesem Tag die Ehrung langjähriger Mitglieder. Franz Kern, Oberzunftmeister der Freien Narrenvereinigung Waldgau, nahm die Ehrungen vor. Sichtlich gerührt meinte er: "Da sind welche schon länger in der Narrenzunft als ich am Leben bin." Die Narren in Aichhalden seien diszipliniert, stellte er fest, und die Fasnet komme von Herzen. "Danke, macht weiter so." Kern erzählte Einiges über die Jubilare, besonders aber über die 70-jährige Mitgliedschaft von Marta Haas. Sie war schon als kleines Mädchen aus der Narrenfamilie Gutekunst immer und überall dabei und mit 17 Jahren bereits aktives Zunftmitglied. "Marta ist ein Narr vom Scheitel bis zur Sohle, was ihre vielen Aktivitäten in der Zunft bestätigen", stellte Kern fest. Es war ihm wichtig darüber zu informieren, dass Marta Haas noch 2010 im Alter von 81 Jahren am Hanselsprung teilgenommen hatte.

Für die Geehrten erklang der Waldgau-Marsch. Kern verabschiedete sich mit dem Wunsch nach einer glückseligen Fasnet, und dass beim anschließenden Abstauben kein "Getränkeunfall" passieren möge. Zunftmeister Hörl wünschte sich zum Girlandenaufhängen am 14. Januar ab 9 Uhr viele Helfer. Er informierte über die anstehenden Narrentreffen. Mit Hörls Worten "Eine glückselige Fasnet" und dem Spiel des Fanfarenzugs endete das Abstauben, das anschließend in den einzelnen Zinken in den Häusern fortgesetzt wurde.

  70 Jahre: Marta Haas

  60 Jahre: Kurt Flaig, Adolf King, Manfred Niemann und Rudolf Niemann

  50 Jahre: Engelbert Kimmich, Georg Kimmich und Hermann Schmider

  25 Jahre: Patrick Frank und Armin Maier