Über die Wirkung von Lob und Wertschätzung fürs Personal klärten Managementtrainer Peter Zulehner (Bildmitte) auf. Klaus Huber und Armin Herlan von Scheerer (Dritter und Zweiter von rechts) staunten über die einfachen Tipps. Foto: Robin-Akademie Foto: Schwarzwälder-Bote

Chefs lernen Fehler der Personalführung kennen / Wirkung von Lob und Vorbildfunktion

Aichhalden. Chefs lernen loben: Führungskräfte von Scheerer Logistik und anderen Firmen aus der Region lernten "Wunderwaffen" der Personalführung kennen.

In einem Seminar in Donaueschingen öffnete der international tätige Trainer Peter Zulehner Unternehmern und Führungskräften die Augen für die teils revolutionäre Wirkung von Lob und Wertschätzung, heißt es in einer Pressemitteilung der Dauchinger Robin-Akademie. Managementberater Zulehner aus Wien gab den Chefs Regeln für bessere Mitarbeiterführung an die Hand. Dabei spielten selbst einfache Worte und kleinste Handbewegungen eine Rolle. "Scheerer Logistik will die Führungskräfte intensiv und praktisch fördern. Deshalb haben wir uns für die Teilnahme an diesem Seminar entschieden", so Klaus Huber, Leiter der Kontraktlogistik bei Scheerer. Eine kompetente Personalführung diene der Weiterentwicklung des ganzen Unternehmens. Peter Zulehner vermittelte die von ihm entwickelte Formel für schnelle Entscheidungen. Wenn Mitarbeiter ein Problem mit einem Auftrag haben, sollten Chefs Folgendes fordern: Die Mitarbeiter sollen das Problem in fünf Sätzen beschreiben, drei Lösungen vorschlagen und begründen, welche Lösung sie selbst favorisieren. So könne man schneller entscheiden, Eigenverantwortung stärken und das Unternehmen voranbringen. Dies habe Stahlkonzerne genauso wie kleine Handwerksbetriebe auf die Erfolgsspur gebracht. Der Referent trainierte die Chefs vor allem darin, die innere Haltung zu verbessern: "Haben Sie Ihrem Mitarbeiter morgens schon mal gesagt: Danke, dass du da bist und dass du dich fürs Unternehmen einsetzt?" Wertschätzung und Anerkennung zählten zu den drei wichtigsten Führungsaufgaben im Betriebsalltag. Einer der größten Irrtümer sei die Annahme, dass die Belegschaft automatisch wisse, wo es langgehe. Eine klare und regelmäßige Orientierung sei die dritte große Führungsaufgabe. Orientierung, Wertschätzung und Anerkennung sind für Peter Zulehner "Wunderwaffen" der Personalführung. Unternehmer sollten sie täglich "in einer Überdosis" verabreichen und Vorbild sein: "Leben Sie, was Sie predigen. Menschen tun, was Sie ihnen zeigen.". Im Gegenzug könne schon eine unachtsame, abschätzige Handbewegung fatale Folgen haben. Besser sei es, zu Mitarbeitern zu sagen, man brauche ihre Unterstützung anstatt: "Könnten Sie mal das oder das tun?" Überhaupt sei der Konjunktiv eine feige Ausdrucksform, wenn man eine bestimmte Leistung fordere. Zulehner plädierte für ein kooperatives Führungsverhalten und ein liebevolles Betrachten der Mitmenschen im Betrieb. Maschinen und Dienstleistungen könne man kaufen, Emotionen und Leidenschaft nicht.