Obst- und Gartenbauverein: Ausflug führt in die Gärtnersiedlung im Hegau / 43 Tonnen tägliche Ernte

Aichhalden. Der Ausflug des Obst- und Gartenbauvereins Aichhalden führte die Teilnehmer zur Paprika-Plantage der Reichenauer Gärtnersiedlung bei Singen-Beuren und zur Bodenseewasserversorgung Sipplingen auf dem Sipplinger Berg.

Nach Ankunft in der Gärtnersiedlung wurden zunächst die Tische für das traditionelle Picknick aufgestellt, das wieder von der eingespielten Mannschaft zubereitet wurde. Anschließend wurden die Mitreisenden von Alexander Seitz willkommen geheißen der in groben Zügen die Umgebung und interessantes aus der Geschichte des Hegau erzählte.

Er berichtete auch, wie es zu der Gründung der Gärtnersiedlung kam. So habe die EDEKA nach einem Lieferanten für Paprika aus Baden-Württemberg zunächst auf der Reichenau gesucht. Da es dort aber für die gewünschten Liefermengen nicht genügend Flächen gab, erstreckte sich die Suche aufs weitere Umland und man wurde im Hegau fündig.

Fünf renommierte Reichenauer Gärtner taten sich zusammen und errichteten eine Anlage mit Gewächshäusern, die auf dem neuesten Stand der Technik sind, was Energieversorgung, Bewässerung, Logistik mehr betrifft. Auch die Mitarbeiter kommen überwiegend aus der Umgebung.

Bei der Führung durch die Gewächshäuser erfuhr man vieles über Aufzucht der Sämlinge, Pflanzung, Beheizung, biologisches Spritzen, Reinigung der Glasdächer, die Bestäubung durch Hummeln, über die Ernte und die Konfektionierung nach Qualität, Farbe, Größe und Gewicht. Ebenso erfuhr man, dass von März bis November Paprika zwischen 20 und – zur Zeit – rund 43 Tonnen am Tag geerntet werden.

Zwischendurch reichte Seitz auch Stücke frisch geernteter Paprika zum Probieren.

Am Ende der Führung bekam jedes eine Kostprobe zum Mitnehmen.

Die Weiterfahrt nach Sipplingen führte über Ludwigshafen, wo noch Aufräumarbeiten des Unwetters der Nacht zuvor liefen. Bei der Bodensee-Wasserversorgung durfte zu Beginn der Führung jeder schon mal das gefilterte Bodenseewasser probieren. Nach einem Informationsfilm folgte ein Rundgang durch die einzelnen Stationen, die die 9000 Liter Bodenseewasser pro Sekunde durchlaufen.

Imposant war auch das aufgestellte Modell des Reinigungsfilters, mit einer Maschen-weite von 15 Mikrometer feiner als bei einem handelsüblichen Schirm, der kein Wasser durchlässt und die Reliefs des Bodensee mit den unterschiedlichen Wassertiefen.

Da das Wasser, das aus dem See in 60 Metern Tiefe entnommen wird mit fünf Grad in die ganzen Rohre und Wasserbecken gepumpt wird, ist es allen Räumen der Wasserversorgung recht frisch und es wurde zu Recht angeraten, eine Jacke anzuziehen.

Danach folgte die Weiterfahrt nach Bodman, wo jeder die Zeit zur freien Verfügung hatte, die zu Spaziergängen am See, zu Kaffee- oder Eis-Pause genutzt wurde. Das Abendessen wurde auf der Heimfahrt im Gasthaus Hegaustern bei Engen eingenommen.