Zum letzten Fassanstich als Bürgermeister bei einem Dorffest setzte Ekhard Sekinger gestern Abend gekonnt an – auch wenn er ein paar Schläge mehr brauchte, man kann durchaus behaupten, er hat’s gelernt in seiner Amtszeit. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Fassanstich: Ekhard Sekinger beweist seine langjährige Übung / "Mit der Verantwortung gewachsen"

Von Lothar Herzog

Einen in jeder Hinsicht gelungenen Auftakt zum 18. Dorffest feierte am gestrigen Freitagabend die Vereinsgemeinschaft mit ihren elf teilnehmenden Vereinen.

Aichhalden. Die Sonne strahlte mit den Besuchern um die Wette, das Freibier floss in Strömen und die Vereine hatten ihre Hütten und Buden fein herausgeputzt. Im Schlepptau des volkstümlich aufspielenden Musikvereins Aichhalden tuckerte ein Oldtimer-Traktor mit einem Anhänger voll Vereinsvorständen und Ehrengästen aufs Festgelände in der Rathausstraße. Dort wartete der Schützenverein "Hubertus" mit geladenen Sportgeräten, um das Dorffest mit lauten Knallern wortgetreu anzuschießen. Eigentlich alles wie gehabt. Doch der Fassanstich hatte historischen Charakter. Es war der definitiv letzte in der Amtszeit von Bürgermeister Ekhard Sekinger. Er kann von sich behaupten, in dieser Sache in den vergangenen Jahren gereift zu sein gemäß der Weisheit des Volksmunds "man wächst mit der Verantwortung".

Zwar brauchte er gestern für den Hahn ins Fass ein paar Schläge mehr als in den Vorjahren, doch in Anbetracht der durstig wartenden Menge füllte er wie ein Profi die Krüge voll. Bei seinem Debüt im August 1993 in Rötenberg sah dieses Prozedere noch ganz anders aus, ja sogar ein wenig peinlich.

Wie Sekinger in seiner Festrede einräumte, habe ihn hinterher sein Vater Josef, von Beruf leidenschaftlicher Schmid, nicht gerade gelobt. "So wie du den Hammer gehalten hast, war von weitem zu erkennen, dass du kein Handwerker bist". Recht habe er gehabt, denn das sei bis heute so geblieben. In all den Jahren habe er aber immer Unterstützer im Hintergrund gehabt, die notfalls Hilfe leisteten. Einen Fassanstich beim Gesangverein Aichhalden in der Festplatzanlage werde er nicht so schnell vergessen. "Da lief das halbe Fass leer. Ein auswärtiger Gast und Mitarbeiter der Alpirsbacher Brauerei hat meine Notlage erkannt und mir aus der Patsche geholfen, weil der Dichtring verkehrt auf den Fasshahn aufgesetzt war", erinnerte sich Sekinger.

Nachdem der Musikverein noch einige Stücke zur Unterhaltung spielte, setzte die Partyband "Flirt" die musikalischen Akzente, ehe im Stundentakt mehrere Showtanzgruppen mit ihren tänzerischen Darbietungen die Blicke der Festgäste auf sich zogen. Bei den Ortsbauern sorgte Solist Gerd Rube mit rockigen Songs für beste Stimmung und verbreitete amerikanisches Flair.

Am heutigen Samstag wird der Schützenverein um 15 Uhr mit Salutschießen die Fortsetzung des Festes ankündigen, das um Mitternacht mit einem großen Feuerwerk eine Premiere erleben wird. Auch am Sonntag ist wieder einiges los für Groß und Klein.