Stefan Jones aus Salzburg ist einer der Mitarbeiter, die mit Kletterausrüstung an dem Hang die Felssicherung vornimmt. Foto: Roland Sprich

Wegen Hangsicherungsarbeiten ist die Bundesstraße zwischen Nußbach und Triberg derzeit nur einspurig befahrbar. Die Ampel an B 33 bei Triberg nervt viele Autofahrer. Jetzt wird's aber besser: Die Baustelle wird tageweise freigegeben.

Wegen Hangsicherungsarbeiten ist die Bundesstraße zwischen Nußbach und Triberg derzeit nur einspurig befahrbar. Der Verkehr wird durch eine Ampel geregelt. Besonders ärgert die Autofahrer, dass die Ampel auch in Betrieb ist, wenn auf der Baustelle über mehrere Tage gar nicht gearbeitet wird. Doch hier wird jetzt nachgebessert.

Albert Duffner ist Taxiunternehmer aus Triberg und fährt die Strecke von Triberg in Richtung St. Georgen und zurück nach eigenen Angaben zehn bis 15 Mal pro Tag. Er fährt unter anderem Schüler mit einem Kleinbus. Und steht dabei jedes Mal mehrere Minuten an der Ampel.

„Wenigstens könnte man die Ampel zur Seite drehen“

Was ihn dabei besonders ärgert ist, ist der Umstand, dass auf der Baustelle offenbar über mehrere Tage weit und breit keine Bauarbeiter zu sehen sind und die Ampel dennoch in Betrieb ist. „Dann wenigstens könnte man die Ampel ja zur Seite drehen“, sagte er.

Nußbachs Ortsvorsteher Heinz Hettich hat ebenfalls beobachtet, dass die Baustelle immer über mehrere Tage stillsteht. Dass die Baustelle nicht jedes Mal weggeräumt wird, begründet er damit, „dass da auch Kompressoren und Lastwagen auf der Fahrbahn stehen“. Eine Beeinträchtigung durch kilometerlange Rückstaus konnte er jedoch so nicht feststellen.

Wegen der Hangsicherungsarbeiten an der B33 bei Nußbach ist die Fahrbahn dort nur einseitig befahrbar. Foto: Roland Sprich

In der Tat ist die Baustelle zeitweise über mehrere Tage am Stück nicht in Betrieb. Warum das so ist, erklärt Stefan Liebhardt. Er ist Vorarbeiter der Spezialtiefbaufirma HTB Tiefbau aus Kufstein in Tirol/Österreich, die die Steinschlagsicherungsarbeiten an dem Hang ausführt. „Wir arbeiten jeweils zehn Tage am Stück und gehen dann für vier Tage nach Hause“, erklärt er. Grund ist die weite Anreise, die Mitarbeiter kommen aus Ost- und Südtirol, Salzburg und sogar aus Kärnten.

Regierungspräsidium hat reagiert

Dieser Dekadenbetrieb ist nichts Ungewöhnliches, wie Matthias Henrich, stellvertretender Pressesprecher des Regierungspräsidiums Freiburg, erklärt. „Die Mitarbeiter arbeiten aufgrund ihres langen Anfahrtswegs zwischen sieben bis zehn Stunden von Montag gegen Mittag bis Dienstag beziehungsweise Mittwoch der darauffolgenden Woche durch und sind dann bis Sonntag nicht auf der Baustelle. In diesen zwei Wochen beträgt die Arbeitszeit rund 90 Stunden.“

Mittlerweile kam die Kritik an der Baustelleneinrichtung auch im Regierungspräsidium an, die das umgehend an die Firma weiterleitete. Die hat bereits reagiert. „Wir werden die Baustelle künftig, wenn wir nicht arbeiten, wegräumen und den Verkehr zweispurig machen“, sichert Liebhardt zu. Demnach soll bereits an diesem Wochenende, einschließlich Maifeiertag, die Bundesstraße in dem betreffenden Bereich zweispurig befahrbar sein.

Die Arbeiten im Hang erfordern von den Mitarbeitern übrigens einiges an kletterischem Können, um die Anker und drei Meter langen Nägel in den Fels zu treiben. Daran werden später die flächigen Steinschlagsicherungsnetze befestigt.