André Bähler, Verbandsvorsteher vom Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE). Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Die Entscheidung wurde vertagt - Tesla-Abwasser wird also weiter entsorgt, obwohl es immer wieder Grenzwerte überschreitet.

Strausberg - Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) entsorgt vorerst weiter die Abwässer der Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin. Die Beschlussvorlage von Verbandsvorsteher André Bähler, die Abnahme von Abwasser wegen überschrittener Grenzwerte zu stoppen, wurde vertagt, wie der Vorsitzende der Verbandsversammlung, Henryk Pilz, mitteilte.

Pilz, der auch Bürgermeister der Kleinstadt Erkner ist, trat nach der Sondersitzung der 16 Mitgliedskommunen des WSE mit sofortiger Wirkung als Verbandsversammlungsvorsitzender zurück. "Ich bin nicht mehr bereit, in der Konstellation die Verbandsversammlung nach außen hin zu vertreten", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Aus einer WSE-Beschlussvorlage geht hervor, dass Tesla dem Wasserverband zufolge "ständig und in erheblicher Weise" Abwassergrenzwerte überschreite. Das betreffe die Werte für refraktären Phosphor sowie für Gesamtstickstoff.

Der US-Elektroautobauer Tesla hatte den WSE vor einem Entsorgungsstopp beim Abwasser gewarnt. "Ihnen ist bekannt, dass der Stopp einer Einleitung der Abwässer der Gigafactory zu einem Produktionsstopp der Gigafactory führen würde. Ein solcher Beschluss verursacht täglich einen Schaden in Millionenhöhe", hieß es in einem Schreiben des Unternehmens an WSE-Chef Bähler und den Vorsitzenden der Verbandsversammlung.