An die Kläranlage in Sulz-Glatt soll auch die Kläranlage Wälde angeschlossen werden, beschloss der Zweckverband. Foto: Steinmetz

Die Mitglieder der Verbandsgemeinden des Abwasserzweckverbands „Unteres Glatttal“ haben in Dornhan getagt. Es stehen einige Investitionen an im Verbandsgebiet, insbesondere in der Kläranlage Glatt.

Der Vorsitzende des Abwasserzweckverbands Unteres Glatttal, Dornhans Bürgermeister Markus Huber, begrüßte die Vertreter der vier Verbandsgemeinden Dornhan, Horb, Loßburg und Sulz und deren Bürgermeister im Bürgersaal im Farrenstall.

 

Martin Schaible vom Empfinger Ingenieurbüro Dreher + Stetter gab einen Überblick zum Stand der Investitionsmaßnahmen. Vor allem zwei größere Maßnahmen an der Kläranlage Glatt standen im Fokus: die Neukonzeption der Phosphatelimination und Messtechnik als größeres Projekt sowie die Ertüchtigung des Regenüberlaufbeckens (RÜB).

Phosphor-Eintrag deutlich verringert

Durch die Maßnahme an der Kläranlage Glatt sei eine Automatisierung der Dosierung der Fällmittel möglich, was eine deutliche Entlastung für den Klärmeister bedeute.

Außerdem werde der Phosphor-Eintrag in den Neckar deutlich verringert. Mit knapp 600 000 Euro liegen die Kosten leicht unter der ursprünglichen Kostenberechnung. Beim RÜB Glatt für 92 285 Euro wurde eine Rückstauklappe eingebaut. Die Bauarbeiten seien größtenteils abgeschlossen.

Größere Einheiten schaffen

Beim nächsten Tagesordnungspunkt ging es um einen Antrag der Verbandsgemeinden Loßburg und Dornhan auf Anschluss der Kläranlage Wälde an die Kläranlage Glatt sowie die Aufnahme der Ortschaften Betzweiler, Wälde und Busenweiler in den Abwasserverband. Hintergrund war, dass die Betriebserlaubnis der Kläranlage Wälde zum Jahresende abläuft und umfangreiche Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten nötig gewesen wären.

Da das Abwasser von Busenweiler ebenfalls über Wälde entsorgt wird, war auch die Stadt Dornhan betroffen, die den Antrag stellte, dass die Abwasser aus dem Ortsteil Busenweiler künftig in die Kläranlage Glatt übernommen werden.

Die Aufnahme hätte zur Folge, dass die Kläranlage Glatt etwas erweitert werden müsste, erklärte Bürgermeister Huber. Da die Betriebserlaubnis für die Kläranlage in Glatt ebenfalls Ende 2024 ausläuft, müsse man ohnehin tätig werden.

Versammlung stimmt dem Antrag zu

Loßburgs Bürgermeister Christoph Enderle sprach von einer „zukunftsgerichteten“ Entscheidung. Es gehe darum, „größere Einheiten“ zu bilden, um die Kläranlagen noch wirtschaftlich betreiben zu können. „Das Wasser fließt nun mal den Berg runter“, sagte Enderle im Hinblick auf die Lage der Kläranlage in Glatt.

Klaus Geisselmann vom Landratsamt Rottweil bestätigte diese Sichtweise. Strukturmaßnahmen hätten hohe Priorität – gerade auch bei der Frage, ob ein Antrag bewilligt wird. Die Versammlung stimmte dem Antrag der beiden Verbandsgemeinden einstimmig zu.

Fischingen an der Grenze

Bürgermeister Huber wies auf eine weitere Prüfung hin, die parallel dazu laufe. Der Abwasserverband Empfingen betreibe in Fischingen eine Kläranlage, die mittlerweile an die Grenzen ihrer Kapazität komme. Dies gelte es in die Überlegungen mit einzubeziehen.

Der Verband müsse prüfen, ob ein Anschluss an die Kläranlage in Glatt vorteilhaft ist, ergänzte Geisselmann. Das Land wolle kleinere Kläranlagen aufgeben und zu größeren Einheiten zusammenschließen, sagte er. Eine Sanierung müsste vom Verband selber gezahlt werden und würde im Gegensatz zu einer Überleitung an die größere Kläranlage bei Glatt nicht gefördert.

Im Hinblick auf die bald ablaufende Betriebserlaubnis ermächtigten die Mitglieder die Verwaltung einstimmig, weitere Planungsleistungen für die Sanierung und Erweiterung der Kläranlage in Glatt zu beauftragen und einen Antrag nach der Förderrichtlinie Wasserwirtschaft zu stellen.