Kommunales: Bis zum Jahr 2027 könnte es Zuschüsse aus den EU-Fördertöpfen geben
Burladingen. Nach der Aufnahme als Schwerpunktgemeinde ins ELR-Programm könnten der Stadt Burladingen und ihren fürs Gemeinwohl engagierten Menschen noch viele zigtausend Euro mehr an Zuschüssen winken. Grund: Der Gemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung, dem Verein Leader Mittlere Alb mit Sitz in Münsingen beizutreten.
Hannes Bartholl, Regionalmanager von Leader, hatte in einer Präsentation das Programm und dessen Erfolge der vergangenen Jahrzehnte vorgestellt und die Fragen der Gemeinderäte beantwortet. Zusammen mit seiner Kollegin, der Regionalmanagerin Elisabeth Markwardt, betreut Bartholl vom Büro in Münsingen aus die Mitgliedsgemeinden und Unternehmen.
Denn: Bei Leader können auch Vereine oder Firmen gegen einen entsprechenden Jahresbeitrag Mitglied werden und gegebenenfalls Zuschüsse absahnen. Für eine Kommune wie Burladingen kostet der Jahresbeitrag rund 6250 Euro, rund 50 Cent pro Einwohner.
Der Beitrag muss auch dann bezahlt werden, wenn es dem Verein Leader Mittlere Alb nicht gelingt, ins EU-Förderprogramm der kommenden Jahre zu rutschen. Und einmal dem Verein beigetreten, kommt die Stadt auch nicht mehr aus der Mitgliedschaft heraus. "Wir als Verwaltung brauchen ja auch eine Sicherheit", kommentierter Bartholl diese Konditionen.
Für AfD-Rat und Fraktionssprecher Joachim Steyer zu unsicher und "ein Knebelvertrag". Er stimmte dagegen, ebenso wie Daniel Dieringer von den Freien Wählern. Es gab außerdem eine Stimmenthaltung. Der Rest der ehrenamtlichen Kommunalpolitiker setzte auf das Prinzip Hoffnung und winkte den Antrag der Verwaltung durch.
Den Kommunen oder Vereinen bei der Antragsstellung zu helfen und die Projekte in ihren Orten zu koordinieren, das ist nun die Aufgabe von Bartholl und Markwardt. Wie weit gefasst die Möglichkeiten für Leader-Zuschüsse sind, das hatte der Regionalmanager in seiner Präsentation erläutert.
Ob es um die Umwidmung eines Dorf-Backhauses geht oder die Bezuschussung von Kulturprojekten und Veranstaltungen, die Erstausstattung eines Dorfladens oder den Ausbau einer Scheunenwerkstatt geht, die Barrierefrei-Ausrüstung eines Gebäudes oder die Ausstattung des Kelten-Erlebnispfades. Mit Leader ist viel mehr möglich als durch ELR und deshalb, so Bartholl, sei das Orogramm eine "perfekte Ergänzung".
Bartholl hatte seine Erläuterungen unter das Motto: "Sie haben Ideen – wir fördern" gestellt. Karl-Moritz Kraus von den Freien Wählern will Bartholl beim Wort nehmen: "Wir haben Ideen, sie fördern", kündigte er an, dass wohl in den kommenden Monaten einige Projektideen aus Burladingen an die Regionalmanager herangetragen werden.