Jan Assmann (1938 bis 2024) Foto: dpa/Silas Stein

Der Ägyptologe Jan Assmann ist mit 85 Jahren gestorben. Zusammen mit seiner Frau hat er das kulturelle Gedächtnis erforscht.

So alt ihr Gegenstand, so jung ist die Disziplin: Ägyptologie. Vor 200 Jahrhundert hat der französische Sprachwissenschaftler Champollion ihren Grundstein gelegt, als ihm mittels des Steines von Rosetta die Entzifferung der Hieroglyphen gelang. Dass sich die eher abgelegene Disziplin seitdem ins Zentrum des geisteswissenschaftlichen Interesses verlagert hat, ist aber mit dem Namen Jan Assmann verbunden. Von 1976 bis 2003 lehrte er als Professor für Ägyptologie in Heidelberg. In Büchern wie „Moses der Ägypter“, „Stein und Zeit“ ging der 1938 in Langelsheim im Harz geborene Wissenschaftler der Frage nach, wie Kulturen mit ihrer Vergangenheit umgehen, wie Traditionen entstehen, welchen Techniken, Interessen und Konstruktionen sich verdankt, was dem Selbstverständnis von Gesellschaften zugrunde liegt.