Der Motorsportverein Brigachtal organisierte jahrelang in den Ferien Bobby-Car-Rennen. Foto: Schimkat

Das Bobby-Car, der "Ferrari" unter den Spielzeugen, feierte vor einigen Tagen sein 50-jähriges Bestehen. Da kommen Erinnerungen hoch, vor allem in der Gemeinde Brigachtal bei Gotthard Kloker, Vorsitzender des Motorsportvereins, der mit seinen Motorsportfreunden viele Jahre Bobby-Car-Rennen organisierte.

Brigachtal - "Wir hatten in den Jahren ab 2003 alle Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren, und natürlich gab es in fast jedem Haushalt ein Bobby-Car", berichtet er im Gespräch mit unserer Redaktion.

Der Verein wurde 1984 gegründet. Es gab viele Motorradtreffen innerhalb Europas. Am Dorffest mischte der Verein mit, auch Unimog-Treffen im Steinbruch wurden organisiert, aber ein Bobby-Car-Rennen fehlte zur damaligen Zeit noch, berichtet er weiter. Also wurde 2003 das erste Bobby-Car-Rennen gestartet.

Strecke mit einigen scharfen Kurven

Die Strecke, steil und mit einigen scharfen Kurven, führte vom Sportplatz des FC Kirchdorf bergab – und das wirklich zackig. Die Bobby-Cars sind aus Kunststoff mit Kunststoffrädern, die ausgesprochen laut unterwegs waren. Nach einigen Rennen waren die Räder platt, so Kloker. Strohballen wurden ausgeliehen und vor allem am Rand der Kurven platziert, erzählt er. Es gab vier Läufe, der beste Lauf wurde gewertet. Freilich gab es Urkunden und Preise sowie Siegerpodeste, erinnert er sich. Es wurden Altersgruppen gebildet, und dann ging es steil bergab. Das Rennfeeling sei da gewesen, in jedem Jahr meldeten sich rund 20 junge Rennfahrer an. Kloker bewundert heute noch die Akrobatik, mit der die Bobby-Cars durch die Kurven gelenkt wurden, in Rückenlage, ein Arm zur Balance ausgestreckt. Und wenn ein Rennfahrer aus der Kurve driftete, das sei kein Problem gewesen, die Strohballen hätten nachgegeben, aber trotzdem: "Wir alle waren heilfroh, dass nie etwas passiert ist."

Neue Strecke in Überauchen

Doch irgendwann sei die Straße zu schlecht geworden, und der Rennfahrertross wanderte nach Überauchen zum Hochbehälter, wo es den Totenweg hinabging. "Die Straße heißt wirklich so, da wurden früher die Toten zum Friedhof gefahren", meint Kloker, aber auch hier sei zum Glück nie etwas passiert. Er bedauert es, dass es seit zehn Jahren keine Rennen mehr gebe und freut sich umso mehr, dass auf dem Außengelände hinter dem neuen Bondelbachkindergarten, der gerade gebaut wird, eine Bobby-Car-Rennbahn vorgesehen ist. Landschaftsarchitekt Martin Kuberczyk, der die Außenanlage geplant hat, erklärt auf Anfrage, wie er auf die Idee kam: Das sei der Wunsch der Erzieherinnen gewesen. "Na dann, ist doch prima", schmunzelt Kloker.

Info: Mitmachaktion

Das Bobby-Car gibt es seit 50 Jahren. Generationen von Kindern haben ihre Freude mit diesem Fahrzeug gehabt. Aber auch Erwachsene setzen sich gerne mal auf ein Bobby-Car und versuchen, damit zu fahren. Senden Sie uns ihre schönsten Geschichten und Fotos rund ums Bobby-Car zur honorarfreien Veröffentlichung an redaktionvillingen@schwarzwaelder-bote.de ein. Wir planen, einen Teil der Fotos und Anekdoten zu veröffentlichen.