Ein Hornquartett der Musikschule eröffnet die Einweihung. Foto: Stadt Schramberg

Einer der bedeutendsten Künstler, der in Schramberg gewirkt hat, war Erich Hauser. Am 15. Dezember, jener Tag wäre sein 92. Geburtstag gewesen, wurde in Schramberg ihm zu Ehren offiziell ein Platz benannt.

Schramberg - Neben dem Findlingsbrunnen beim ehemaligen Lichtspielhaus oder der Ausgestaltung des Innenraums in der St.-Maria-Kirche ist – ganz in der Nähe zur Kirche – die Skulptur auf dem Platz vor dem Schloss eines der bekannten Werke von Erich Hauser in Schramberg. Nun hat der Platz, auf dem sie steht, zu Ehren des Künstlers offiziell den Namen Erich-Hauser-Platz erhalten.

Eingeleitet wurde die Feierstunde zur Einweihung und Weihe des Platzes mit dem Abendgeläut der St.-Maria-Kirche und einem Horn-Quartett der Musikschule, das die Gäste bei nasskaltem Wetter empfing. Neben Freunden und Verwandten des Künstlers waren dies unter anderem Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr und Stadtarchivar sowie Stadtmuseumsleiter Carsten Kohlmann und einige Stadträte, Pfarrer Rüdiger Kocholl, der Vorsitzende der Kunststiftung Erich Hauser Wilhelm Rieber und Arnhold Budick, der sich seit Langem um den Erhalt des künstlerischen Vermächtnisses Erich Hausers in Schramberg verdient macht.

Skulptur begrüßt Gäste

Es gebe immer weniger Weggefährten des Künstlers, so Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr, weshalb es wichtig sei, bewusste Erinnerungsanker zu schaffen. Den Platz so zu benennen hatte zudem der Gemeinderat im März dieses Jahres einstimmig zugestimmt. Mit der Einweihung nun präsentiere sich Schramberg selbstbewusst als Erich-Hauser-Stadt.

Dass Besucher eben dies schnell erkennen, dazu diene die Großplastik, die 1992 von Schramberger Geschäftsleuten gestiftet wurde, ohnehin. An dieser Stelle begrüßt sie nicht nur Gäste auf dem Weg in die Innenstadt, sondern wird auch von Durchreisenden auf ihrer Fahrt durch Schramberg wahrgenommen. Der Platz, wurde zwar noch offiziell zum Schlossplatz gezählt, sei seit dem Tunnelbau und der damit einhergehenden veränderten Straßenführung ohnehin als separate Raumeinheit wahrnehmbar, so Eisenlohr. Nun hat er auch seinen eigenen Namen.

Weihe durch Pfarrer Kocholl

Nachdem Wilhelm Rieber über das Wirken und Leben – auch mit all seinen Herausforderungen – Hausers eingegangen war, war es an dem Vereinsvorsitzenden, gemeinsam mit Arnhold Budick, Eisenlohr und den anwesenden Räten Udo Neudeck sowie Thomas Brantner, die Informationstafel zu dem Künstler und seiner Skulptur zu enthüllen, die fest auf dem Platz installiert wurde. Dem folgte die Weihe des Platzes durch Pfarrer Kocholl, bei der "Ministrantin" Eisenlohr mithalf. Zuletzt erging an die Anwesenden die Einladung, sich im Schloss, der "guten Stube der Stadt", wieder aufzuwärmen und den Abend bei Punsch, Glühwein und weihnachtlichem Gebäck zu beschließen.

Info: Der Künstler

Erich Hauser, geboren am 15. Dezember 1930 in Rietheim, startete seine künstlerische Laufbahn mit 22 Jahren in einer ehemaligen Malerwerkstatt in Schramberg. Dort experimentierte er mit verschiedenen Materialien wie Stein, Beton, Stoff, Holz und Metall. Später konzentrierte er sich auf Stahlskulpturen, die bis heute das Markenzeichen Hausers darstellen.

Mit den in Schramberg gesammelten Erfahrungen zog es den jungen Bildhauer 1959 nach Dunningen und elf Jahre später nach Rottweil, wo er bis zu seinem Tod am 28. März 2004 wohnte. Der Stadt Schramberg blieb er zeitlebens verbunden.