Das Polizeipräsidium hat die Kriminalitätsstatistik veröffentlicht. Foto: Picture-Factory – stock.adobe.com

Bei Einbrüchen gibt es jedoch Zunahme. Auch Rettungskräfte und Polizeibeamte sind Opfer.

Zollernalbkreis - Im vergangenen Jahr registrierte das Polizeipräsidium Tuttlingen einen deutlichen Rückgang der erfassten Straftaten. Laut polizeilicher Kriminalstatistik wird nahezu der Zehn-Jahres-Tiefstand von 2012 erreicht. Im Zollernalbkreis ging die Zahl der Straftaten um vier Prozent auf 4694 Fälle zurück.

Das Polizeipräsidium Tuttlingen liegt mit einer Aufklärungsquote von 64,9 Prozent mit dem Polizeipräsidium Konstanz auf dem Spitzenplatz im Land. Mit 3645 registrierten Straftaten je 100.000 Einwohnern liegt die Kriminalitätsbelastung im Bereich den Polizeipräsidiums deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 5295. Im Zollernalbkreis war die Kriminalitätsbelastung mit 3465 Straftaten je 100.000 Einwohnern sogar noch etwas geringer.

Die Gesamtzahl der Tatverdächtigen ist im Zollernalbkreis von 3431 im Jahr 2016 auf 3271 zurückgegangen; den Anteil der "nichtdeutschen Tatverdächtigen" weist die Polizeistatistik mit rund 41 Prozent aus. Die Zahl der tatverdächtigen Asylbewerber und Flüchtlinge ist im Zollernalbkreis gegenüber 2016 nahezu unverändert geblieben (1361). In den meisten Fällen ging es dabei um Diebstahl, gefolgt von Körperverletzung, Rauschgiftdelikten und Erschleichung von Leistungen. Die meisten nichtdeutschen Tatverdächtigen kommen aus der Türkei, gefolgt von Rumänien, Italien, Syrien, Kosovo, Polen, Kroatien und Serbien.

Von der Gesamtzahl der Tatverdächtigen im Zollernalbkreis waren 733 unter 21 Jahre alt, 286 Heranwachsende, 329 Jugendliche und 118 Kinder.

Zugenommen hat die Straßenkriminalität im Zollernalbkreis: Im Jahr 2016 hatte die Polizei 907 Fälle bearbeitet, ein Jahr später waren es 984. Zugenommen hat auch die Zahl der Wohnungseinbrüche von 68 auf 79. Das ist eine Zunahme um 16 Prozent und eine Entwicklung gegen den Trend: Im Bereich des Polizeipräsidiums – im Durchschnitt der Landkreise Tuttlingen, Freudenstadt, Rottweil, Schwarzwald-Baar und Zollernalb – ging die Zahl der Wohnungseinbrüche um 39 Prozent überdurchschnittlich stark zurück. Nach Angaben der Polizei macht der Anteil der ausländischen Tatverdächtigen bei Wohnungseinbrüchen 64,7 Prozent aus.

Die Zahl der Diebstähle ist im Zollernalbkreis mit 2223 Fällen nahezu unverändert geblieben; versuchte Tötungsdelikte gab es laut Kriminalstatistik im Zollernalbkreis sechs. Im Jahr davor waren es sieben. Die Zahl der Sexualstraftaten ist im Zollernalbkreis von 75 im Jahr 2016 auf 66 im vergangenen Jahr zurückgegangen. Im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Tuttlingen nahm die Zahl der Sexualstraftaten dagegen von 298 auf 365 zu. Der Anteil ausländischer Tatverdächtiger bei dieser Art von Straftaten liegt bei 40,7 Prozent.

Die Zahl der Gewalttaten gegen Rettungskräfte nimmt zu. Im vergangenen Jahr hat die Polizei im Kreis sieben Fälle registriert. Vor allem Angehörige der Rettungsdienste, aber auch Feuerwehrleute wurden angegriffen. Auch gegen Polizeibeamte gibt es Gewalt. Im Zollernalbkreis ist die Zahl der Angriffe zwar von 45 im Jahr 2016 auf 36 im Jahr 2017 zurückgegangen, aber im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums wurden im vergangenen Jahr immerhin 86 Beamte leicht verletzt.

Leider gebe es, so Polizeipräsident Gerhard Regele, in der Region Ausländer, die wiederholt gravierende Straftaten begingen. "Gegen solche Personen oder Gruppierungen werden wir konsequent vorgehen." Dies sei ein erster wichtiger Schritt, um gefährliche Straftäter so schnell wie möglich auszuweisen oder abzuschieben. Justiz, Ausländerbehörden und Polizei müssten deshalb sehr intensiv und vor allem ohne Zeitverzug zusammenwirken. Wichtig sei in diesem Kontext auch die Verhinderung weiterer Straftaten. Das Polizeipräsidium arbeite eng mit dem seit diesem Jahr bestehenden Sonderstab "Gefährliche Ausländer" zusammen.