Die "Eiterflechte" oder "Borkenflechte" tritt vor allem bei Kindern auf und ist nach Angaben der AOK hoch ansteckend. (Symbolfoto) Foto: Douglas

AOK warnt vor ansteckender Hautkrankheit im Spätsommer. Infektion lässt sich gut behandeln.

Zollernalbkreis - Im Spätsommer bei feuchtwarmen Temperaturen fühlen sie sich am wohlsten: Bakterien, die "Impetigo contagiosa" verursachen. Als "Eiterflechte" oder "Borkenflechte" unter Eltern gefürchtet, ist sie eine der am häufigsten auftretenden Hauterkrankungen bei Kindern.

Eine aktuelle Auswertung der AOK zeigt, dass allein in der Region Neckar-Alb jährlich knapp 1000 Erkrankungen auftreten. Im Kreis Reutlingen wurden 2018 genau 373 Versicherte, im Kreis Tübingen 269 Versicherte und im Zollernalbkreis 231 Versicherte ärztlich behandelt, darunter vor allem Kinder.

Krankheit kann sich epidemieartig ausbreiten

Die jährliche Inzidenz von Impetigo contagiosa beträgt europaweit 20 Fälle je 1000 Einwohner. In der Region liegt die Anzahl der neu auftretenden Infektionen sogar höher, bei 31 je 1000 Einwohnern pro Jahr. Am häufigsten betroffen sind Kita- oder Kindergartenkinder und jüngere Schulkinder, aber auch Neugeborene. Diese erkranken aufgrund ihrer zarten Haut und der erhöhten Anfälligkeit für kleine Verletzungen.

Die hochansteckende Hautkrankheit kann sich laut AOK in Gemeinschaftseinrichtungen bei feuchter Wärme und mangelnder Hygiene epidemieartig ausbreiten. Gerade im Spätsommer könne es zu vermehrten Ausbrüchen kommen, heißt es. Ursache der Erkrankung sind Bakterien – Staphylokokken oder auch Streptokokken – die sich durch Schmierinfektion verbreiten, also durch direkten Kontakt oder über kontaminierte Gegenstände.

Auffallendstes Merkmal sind die honiggelben Krusten auf rotem Grund. Es beginnt mit roten Flecken vor allem im Gesicht, auf denen sich schnell mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen bilden. Diese platzen und verkrusten.

Infektion gut behandelbar

Bei konsequenter Behandlung lässt sich die Infektion in der Regel gut und ohne Folgen behandeln. Dabei muss konsequent auf Hygiene geachtet werden, um die Ansteckung gerade unter Geschwistern oder in Kindergärten zu unterbinden: Kein Kratzen, regelmäßiges Händewaschen und am besten die Fingernägel kurz schneiden. Kleidung und Handtücher sollten ausschließlich vom Betroffenen genutzt werden und danach möglichst heiß gewaschen werden, um die Bakterien abzutöten. Der behandelnde Arzt kann zur Unterstützung der Hygienemaßnahmen desinfizierende Mittel und lokale Antibiotika verschreiben.

Die Erkrankung ist solange ansteckend, bis die offenen, eitrigen Hautstellen abgeheilt sind. Um eine Verbreitung zu verhindern, bestehen nach dem Infektionsschutzgesetz besondere Regeln für öffentliche Einrichtungen. Erkrankte Kinder etwa dürfen keine Gemeinschaftseinrichtungen besuchen, bis der behandelnde Arzt bestätigt, dass die Ansteckungsgefahr gebannt ist. Außerdem müssen die Einrichtungen entsprechende Infektionen an das zuständige Gesundheitsamt melden.

Weitere Informationen unter www.aok.de/familie