Wird eine Person in einem Wohngebiet vermisst, werden die Helfer der örtlichen DRK-Bereitschaften eingesetzt. Foto: DRK

Zusammenarbeit mit Polizei hat sich bewährt. GPS und Suchhunde zur Unterstützung.

Zollernalbkreis - Das DRK Zollernalb hat die Polizei im vergangenen Jahr bei insgesamt 19 Sucheinsätzen unterstützt. Dabei konnten in einigen Fällen die vermissten Personen gefunden werden.

Das Einsatzkonzept mit dem Polizeipräsidium Tuttlingen hat sich laut DRK-Kreisbereitschaftsleiter Dietmar Dieter bestens bewährt. Die Ansprechpartner der Kreisbereitschaftsleitung stehen an 365 Tagen zu jeder Tages- und Nachtzeit als Berater zur Verfügung. Kommt es zu einer Vermisstensuche, kann der Polizeiführer vom Dienst aus Tuttlingen das DRK aktivieren.

Zunächst wird über die Integrierte Leitstelle in Balingen der Verantwortliche bei der Kreisbereitschaftsleitung alarmiert. Dieser erhält dann von der Polizei den Auftrag, die Suche zu unterstützen. Oder der Vertreter des DRK fährt vor Ort und berät die Polizei bezüglich der Einsatzmöglichkeiten des DRK. Dementsprechend wird der Suchabschnitt der Polizei unterstützt. "Sucheinsätze im klassischen Sinne haben wir, wenn ältere Personen aus Altersheimen abgängig sind", sagt der Kreisbereitschaftsleiter.

Vor mehr als zehn Jahren hatte das DRK das Suchkonzept erarbeitet und im Zollernalbkreis eingeführt. Bei der Einführung des Polizeipräsidiums Tuttlingen schlug das DRK das Suchkonzept auch für die anderen Landkreise vor. Das Konzept wurde stetig weiterentwickelt. Schon viele, vor allem ältere Personen konnten gefunden werden, weiß der DRK-Vorsitzende Heiko Lebherz. "Die Einsätze sind oft lang, finden bei widrigem Wetter oder in der Nacht statt und sind körperlich anstrengend", sagt Lebherz, "aber sie lohnen sich." Er selbst hat auch im vergangenen Jahr wieder einige Einsätze verantwortlich geleitet. Neben dem Einsatz von sogenannten Mailtrailern kommen auch Flächensuchhunde der DRK-Rettungshundebereitschaft zum Einsatz. Im ersten Schlag ist immer auch die BRH-Einheit aus dem Zollernalbkreis dabei.

Besteht Gefahr, dass der Vermisste in hilfloser Lage in einem Wohngebiet oder im bebauten Gebiet liegen könnte, werden auch die Helfer der örtlichen DRK-Bereitschaften eingesetzt. So könne es schnell mal vorkommen, dass rund 100 Einsatzkräfte binnen kürzester Zeit alarmiert und eingesetzt werden.

Auch die Gruppe Technik und Sicherheit, das Kreisauskunftsbüro oder der Notfallnachsorgedienst sind beteiligt. So schlägt das DRK der Polizei auch regelmäßig vor, dass Mitglieder des Notfallnachsorgediensts die Angehörigen während der Suchaktion betreuen. Der Vorteil für die Angehörigen: Sie werden ständig mit den neusten Informationen versorgt. Wird die Person aufgefunden und liegt im unwegsamen Gelände, kommt die Bergwacht Oberes Donautal hinzu. "Wir haben beim Roten Kreuz alle Komponenten, die man für eine erfolgreiche Suchaktion benötigt", versichert Dieter.

Auch die notwendigen technischen Einsatzmittel wie GPS-Geräte oder Ähnliches stünden zur Verfügung. Wenn 100 Einsatzkräfte und mehr unterwegs sind, werden diese von der eigenen Einsatzleitung gelenkt und die Suchmaßnahmen vom Führungs- und Leitungsdienst dokumentiert.

Um qualifizierte Suchmaßnahmen zu ermöglichen, hat das DRK in Kartensoftware und Logisitik investiert und die Helfer geschult. Solche Schulungen würden in naher Zukunft wiederholt, damit im Ernstfall auch alles funktioniert, betont Dieter. Einsatzkosten verrechne das DRK nicht. Die Verpflegungskosten der Einsatzkräfte würden in der Regel von den Kommunen übernommen.