Ein Disponent der Integrierten Leitstelle Zollernalb bei der Arbeit. Unterstützt werden er und seine Kollegen künftig durch das neue System "NOAS". Foto: DRK

DRK Zollernalb arbeitet in der Integrierten Leitstelle mit neuem System. Erweiterung auf die Feuerwehren?

Zollernalbkreis - Die Integrierte Leitstelle in Balingen setzt mit dem System "NOAS" vom 1. Juli an eine neue Software für die Notrufabfrage ein. Seit einem halben Jahr war die neue Software im Probebetrieb – mit guten Ergebnissen.

"NOAS" – hinter der Abkürzung steckt das Wort Notrufabfragesystem. Der Name verrät bereits, um was es geht. Wie Alwin Koch, Leiter der Integrierten Leitstelle erklärt, ermöglicht das neue System dem Leitstellen-Disponenten eine algorithmische Abfrage des Notrufgesprächs. Gespickt mit Einführungs- und Schlüsselfragen, werden Anfragen damit standardisiert zu einem Ergebnis geführt. Soll heißen: Am Ende erhält der Disponent in der Leitstelle den Vorschlag, was zu alarmieren ist – ein Rettungswagen oder auch ein Rettungswagen mit Notarzt.

Bereits bisher sind die Abfragen der Leitstellendisponenten klar strukturiert, doch viele Vorteile des neuen Systems stecken im Detail. "›NOAS‹ ermöglicht uns Standards, so dass zu jedem vergleichbaren Notfall die gleichen Rettungsmittel entsendet werden", erklärt DRK-Vorsitzender Heiko Lebherz. Dies diene auch der Rechtssicherheit. Weiter werde der Disponent vom System angehalten, die wichtigsten Fragen angesichts des Zeitdrucks zu führen. Schnell und sicher komme der Disponent nach dem Abfragen des Notrufs zum Ergebnis, wer und was in den Einsatz entsendet werden müsse. Trotz aller Standards und Menüs war es den Verantwortlichen laut einer Mitteilung des DRK wichtig, dass nicht nur ein System bedient wird, sondern die Disponenten in der Leitstelle durch ihre Fachexpertise zu jeder Zeit lenkend in das System eingreifen können. "Es war uns klar, dass es zu uns in den Zollernalbkreis passen muss und wir regionale Besonderheiten berücksichtigen können", sagt Alwin Koch.

Die Software wurde von Peter Baur als ärztlichem Verantwortlichen des Rettungsdiensts mit konzipiert. "Nun gilt es noch das System zu verfeinern", so Baur. Nur in Nuancen werden Änderungen erwartet.

Die Verantwortlichen blicken mit guten Erfahrungen auf die rund sechsmonatige Testphase zurück, so dass das neue System ab dem 1. Juli in den Dienst gestellt werden könne.

Das neue System kann im Bereich der Bergrettung wie auch herkömmlichen Rettungsdienst eingesetzt werden. Kreisbrandmeister Stefan Hermann war in der Einführungsphase mit beteiligt. Er könnte sich dieses menügeführte Abfragesystem auch für die Feuerwehreinsätze vorstellen, zumal es auch für diesen Bereich erweiterbar wäre. "Die bisherigen Abfragen der Disponenten orientieren sich an dem Abfragekatalog der Landesfeuerwehrschule", so Stefan Hermann. Auch er sieht mit der Einführung von "NOAS" eine weitere Qualitätssteigerung der Integrierten Leitstelle und beobachtet daher genau die Erfahrungen. "Wir sind ganz am Anfang dieser Erweiterungsmöglichkeiten", so Alwin Koch zuversichtlich.