Ein Oberarzt in voller Schutzausrüstung auf der Intensivstation. Foto: Klinikum

Krankenhaus erhält fast eine Million Euro. "Eine der höchsten Prämien im Land."

Pflegekräfte haben während der Pandemie eine besonders schwere Aufgabe leisten müssen. Dafür gab es Anfang des Jahres Applaus von der Bevölkerung. Nun soll es sich auch finanziell lohnen. Das Zollernalb-Klinikum erhält fast eine Million Euro, die nun auf die Mitarbeiter aufgeteilt wird.

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Zollernalbkreis - Jens Spahn (CDU) hatte Anfang April Bonuszahlungen für Pflegekräfte angekündigt, die während der Hochzeit der Corona-Pandemie besonders viel geleistet haben. "Ich möchte, dass es diesen Bonus gibt. Wir müssen aber darüber reden, wie er diejenigen erreicht, die er erreichen soll", so Spahn im Frühjahr.

Gemeint seien damit "die Pflegekräfte, die jeden Tag diese schwierige Arbeit machen". Der Bund hatte die Krankenkassen mit dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) verpflichtet, 100 Millionen Euro für eine "Corona-Prämie" bereitzustellen. Das Geld sollen die Kliniken an ausgewählte Mitarbeiter verteilen.

Welche Kliniken anspruchsberechtigt sind und wie viel Geld sie kriegen, hat nun das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) veröffentlicht. Anspruch haben Kliniken, die zwischen Januar und Mai 2020 bei der Behandlung von Covid-19-Patienten besonders viel geleistet haben – insgesamt 433 Krankenhäuser.

Zwischen 400.000 und 800.000 Euro

Das Prämiengeld variiert von knapp 50.000 bis zu über einer Million Euro pro Klinik. Maximalversorger und Unikliniken erhalten in der Regel zwischen 400.000 und 800.000 Euro. "Wir freuen uns sehr, dass wir als vergleichsweise kleines Klinikum in Baden-Württemberg eine der höchsten Prämien im Land erhalten", freut sich der Gerhard Hinger, Chef des Zollernalb-Klinikums. Mit einem Betrag von 953.988,86 Euro wurde die hohe Belastung mit überdurchschnittlich vielen Covid-19-Patienten in der ersten Phase der Pandemie im Frühjahr dieses Jahres gewürdigt.

Die Corona-Task-Force des Klinikums hatte vergangene Woche mit den Mitarbeitervertretern ausgehandelt, welche Berufsgruppen wie viel Geld bekommen. Dahinter steht eine Verteilungsmatrix, bei der nach bestimmten Kriterien Punkte an die jeweiligen Mitarbeitergruppen vergeben werden.

Bei den Kriterien spielen erhebliche Mehrarbeit, Tragen von Schutzkleidung und die potenzielle Gefährdung der eigenen Gesundheit unter anderem eine Rolle. Die steuerfreie Auszahlung an alle durch Covid-19 belasteten Bereiche erfolgt mit den Gehaltszahlungen Dezember 2020 an die anspruchsberechtigten Mitarbeiter.

Bereits im August 2020 konnte das Zollernalb Klinikum in Absprache mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden und Landrat Günther-Martin Pauli eine übertarifliche freiwillige Prämie an alle Berufsgruppen ausbezahlt werden, die in der ersten Phase der Corona-Pandemie einen erheblich höheren Arbeitsaufwand hatten. Insgesamt sind die drei unterschiedlichen Sonderzahlungen von der Einkommensteuer befreit, solange der individuelle Höchstbetrag von 1500 Euro für die Steuerfreiheit noch nicht ausgeschöpft wurde. Zu diesen Sonderauszahlungen zählen die freiwillige Prämie im August sowie die Bund-Länder-Prämie und die tarifliche Corona-Sonderzahlung im Dezember.