Hände hoch – mit einer guten Abwehrarbeit will Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten heute Abend gegen Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen die Sensation schaffen Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

HBW wittert gegen die Löwen dennoch seine Chance

Von Ulrich Mußler Dreimal müssen die Bundesliga-Handballer des HBW Balingen-Weilstetten in diesem Jahr noch ran. Der Endspurt beginnt mit dem Heimspiel gegen Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen (heute, 19.30 Uhr, Sparkassen-Arena Balingen).Natürlich sind die Rollen bei diesem Duell klar verteilt. Hier der HBW, der als Tabellenzwölfter sein Polster auf die Abstiegszone ausbauen oder zumindest halten möchte. Dort die Rhein-Neckar Löwen, die als Spitzenreiter in die WM-Pause gehen wollen.

Vor der Saison hieß es in Mannheim, kleinere Brötchen zu backen. Mäzen Kaspar Nielsen zog sich zurück. Das große Ziel, endlich um die Meisterschaft mitzuspielen, schien angesichts der begrenzteren finanziellen Mittel in weiter Ferne. Doch der Umbruch tat dem Team von Trainer Gudmundur Gudmundsson gut. Der Kader wurde nach den Abgängen so renommierter Spieler wie Karol Bielecki, Ivan Cupic, Krzysztof Lijewski (alle KS Kielce), Michael Müller (HSG Wetzlar) oder Börge Lund (Füchse Berlin) schmaler. Dafür holten die Löwen mit Linkshänder Alexander Petersson (Füchse Berlin), dem Schweden Kim Eckdahl du Rietz (HBC Nantes) und Keeper Niklas Landin (Bjerringbro-Silkeborg) geballte Weltklasse.

Und nun? Ein Spiel vor dem Ende der Hinrunde führen die Löwen die Tabelle der Handball-Bundesliga an. 15 ihrer 16 Spiele haben sie gewonnen, nur im Heimspiel gegen Rekordmeister THW Kiel setzte es ein Niederlage – und die fiel mit 17:28 deftig aus.

HBW-Trainer Rolf Brack ist sich sicher: "Der Kader der Löwen ist kleiner geworden, hat dafür aber unglaublich an Struktur gewonnen. Sie haben in dieser Saison sehr viele enge Spiele für sich entschieden, sind in der Crunch-Time immer präsent."

Aber dennoch sieht der Sportwissenschaftler seine Mannschaft im Duell David gegen Goliath nicht chancenlos. "Bisher sind uns in der Weihnachtszeit immer positive Ausrutscher gelungen. Allerdings müssen wir eine maximale Leistung abrufen. Das beginnt damit, dass wir mit dem Gegner sowohl auf der Torhüterposition als auch im Konterspiel auf Augenhöhe kommen. Im Positionsspiel müssten uns die Löwen eigentlich liegen", sagt Brack.

Und sollte es heute doch nichts mit dem positiven Ausrutscher werden, hat der HBW noch im Heimspiel gegen die TSV Hannover Burgdorf (Sonntag, 23. Dezember, 15 Uhr, Porsche-Arena Stuttgart) oder am kommenden Mittwoch in Wetzlar die Gelegenheit dazu.