Mehr Müll werden die Zollernälbler in den kommenden zwei Jahren wohl kaum in die Tonnen stopfen. Dafür müssen sie voraussichtlich tiefer in die Tasche greifen: Die neue Abfallgebührenkalkulation sieht höhere Kosten vor. Foto: Weißbrod

Amt für Abfallwirtschaft legt im Ausschuss für Technik und Umwelt neue Gebührenkalkulation vor.

Zollernalbkreis - Leicht angehoben werden die Gebühren für die Restmüllabfuhr im Kreis. Die Kalkulation ist Thema in der öffentlichen Sitzung des Kreistagsausschusses für Umwelt und Technik am Montag, 12. November, ab 17 Uhr im Landratsamt.

Die Abfallgebühren werden jeweils für einen Zeitraum von zwei Jahren berechnet; mit insgesamt rund 9 787 000 Euro liegen die Gebühren für den Zeitraum 2013-2014 zwar unter der allgemeinen Preissteigerungsrate, aber dennoch um 60 000 Euro höher als in der Zeitspanne 2011-2012.

Bei der Berechnung der Anfallgebühren werden die voraussichtlichen Abfallmengen zugrunde gelegt. Nach Angaben des Amts für Abfallwirtschaft kann die Entwicklung im Bereich der öffentlichen Abfuhr von Gewerbe- und Hausmüll "einigermaßen zuverlässig abgeschätzt werden".

Abgenommen haben in den vergangenen Jahren die Biomüllmengen; das Amt für Abfallwirtschaft verspricht sich ein Umdenken, indem verstärkt die Werbetrommel gerührt und für Bioabfall deutlich niedrigere Gebühren verlangt werden. Zudem soll bei den Wertstoffzenten künftig auch Rasenschnitt angenommen werden. Dafür wurden im Kreishaushalt zusätzlich 120 000 Euro eingestellt.

Sollte auf die Gebühren für Biomüll gänzlich verzichtet werden, würden dem Landkreis Einnahmen von 178 000 Euro im Jahr verloren gehen. Die Finanzlücke möchte das Amt für Abfallwirtschaft schließen, indem der Betrag der allgemeinen Grundgebühr zugeschlagen und somit auf alle Grundstücke verteilt wird.

Für einen Vier-Personen-Haushalt mit durchschnittlichem Rest- und Biomüll-Aufkommen verteilen sich die Kosten zu 40 Prozent auf die Grundgebühr und 60 Prozent auf die Leistungsgebühr. Verzichtet der Landkreis gänzlich auf die Gebühren für den Biomüll-Abfuhr, so kostet die Restmüllabfuhr für einen Ein-Personen-Haushalt künftig 39 Euro (bisher 32 Euro). Für einen Vier-Personen-Haushalt werden 73 statt bisher 61 Euro berechnet, bei einem Sieben-Personen-Haushalt verteuert sich die Abfuhr von 103,25 Euro auf dann 122 Euro. Insgesamt wird die Restmüllabfuhr für Privathaushalte dann um 18 bis 22 Prozent teurer.

Bei Gewerbemüll werden die Grundgebühren für Restmüll um zwei bis drei Prozent, je nach Gefäßgröße, erhöht. Für Selbstanlieferer wird es auf der Deponie allerdings in vielen Fällen günstiger. Bei Glaswolle legt der Landkreis allerdings um 85 Prozent zu, die Abgabe von Asbestzement wird um 21 Prozent teurer.