Verbraucher im Kreis müssen sich derzeit keine Sorgen machen, unwissentlich Pferd zu verspeisen.

Zollernalbkreis - Wer im Zollernalbkreis befürchtet, nichtsahnend ein Produkt zu kaufen, das Pferdefleisch enthält, muss sich keine Sorgen machen. Die Lebensmittelkontrollen haben nach Angaben des Landratsamts belegt, dass die fragwürdigen Waren aus den Regalen verschwunden sind.

Nachdem in zahlreichen Fertiggerichten und Rinderhack bei Lebensmitteldiscountern nicht deklariertes Pferdefleisch entdeckt worden war, war das Thema plötzlich in aller Munde. Immer mehr Händler waren betroffen, längst nicht nur die Discounter. Jüngsten Meldungen zufolge soll ungekennzeichnetes Pferdefleisch auch in Produkten von Nestlé und sogar auf dem Tisch von Starkoch Alfons Schuhbeck gelandet sein. Von einer "Riesensauerei" hatte Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) am vergangenen Wochenende beim Kreisbauerntag in Ofterdingen gesprochen – und drastische Maßnahmen angekündigt (wir berichteten).

Die Folge: Seit einigen Tagen sind landauf und -ab Lebensmittelkontrolleure der Landratsämter unterwegs. So auch das Team vom Veterinäramt des Zollernalbkreises. Wie Sabine Geiser vom Landratsamt auf Anfrage unserer Zeitung gestern sagte, seien zahlreiche Kontrollen im Einzel- und Großhandel durchgeführt worden. Dabei stellte sich heraus, dass die Einzelhändler die betreffenden Waren aus dem Sortiment genommen und der Großhandel sie gesperrt hatte. Mit anderen Worten: Alle Produkte, die nicht gekennzeichnetes Pferdefleisch enthalten könnten, werden zurzeit hinter Schloss und Riegel aufbewahrt, bis die Ergebnisse der Untersuchung vorliegen. Und das kann noch eine Weile dauern.

Auch in den Nachbarkreisen wurde kräftig kontrolliert. Gestern kündigte das Landratsamt Tübingen an, dass Proben zum Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt nach Sigmaringen geschickt worden seien. Dort werden Döner, Hackfleisch, Lyoner und Salami auf Pferdefleisch getestet. Welche Produkte kontrolliert werden, gibt das Ministerium für Ländlichen Raum vor.

Gleichzeitig wird aber betont, dass Pferdefleisch nicht gesundheitsschädlich sei. Manch eine hochwertige Salami habe schon immer Pferde- oder Eselfleisch enthalten. Es gehe bei den laufenden Kontrollen lediglich darum, einen Riesenbetrug aufzudecken, heißt es in einer Mitteilung.