Vertreter der Ordnungsämter informieren sich im Landratsamt über die Umsetzung der »Neuen Festkultur«. Foto: privat

Landratsamt informiert Vertreter der Kommunen über Umsetzung der "Neuen Festkultur".

Zollernalbkreis - Vor einem jahr hatten 14 Landkreise in Baden-Württemberg, darunter auch der Zollernalbkreis, die "gemeinsame Leitlinie für eine neue Festkultur" verabschiedet. Das Landratsamt informierte jetzt die Mitarbeiter der Ordnungsämter im Zollernalbkreis über die Aktion.

Kreisjugendpfleger Andelin Hotkowic erläuterte noch einmal die Ziele, die mit der neuen Festkultur verfolgt werden: "Es ist leider zu beobachten, dass bei immer mehr Festen nur noch der Alkohol im Mittelpunkt steht", sagte er. Bei Jugendlichen seien "Vorglühen" und "Komasaufen" an Wochenenden an der Tagesordnung. Hier müsse auch von Seiten der Ordnungsämter gegengesteuert werden, forderte Hotkowic. Mit dem Titel "Neue Festkultur" seien eine ganze Reihe von Maßnahmen in Form einer Selbstverpflichtung der Veranstalter verbunden. Ziel sei es, die Auswüchse bei den Festen einzudämmen und Spaß und Verantwortungsbewusstsein in Vordergrund zu rücken.

Veranstalter, die selbstverpflichtend über die Maßgaben des Jugendschutzes hinausgehen und Maßnahmen einhalten, die übermäßigen Alkoholkonsum eindämmen, könnten beim Landratsamt für ihre Veranstaltung das "Fairfest-Siegel" beantragen, erklärte Hotkovic. Bei Festen mit dem "Fairfest-Siegel" sollten sich insbesondere Eltern darauf verlassen können, dass ihre Kinder in "behüteter" Atmosphäre feiern können.

Michael Weitzl, der beim Balinger Ordnungsamt für Gaststätten- und Gewerbewesen zuständig ist, berichtete über die Erfahrungen mit der Umsetzung der "Neuen Festkultur" und machte deutlich, dass es hier um eine "standardisierte Selbstverpflichtung" der jeweiligen Veranstalter gehe, die nicht "von oben herab" diktiert werden könne. "Fairfest beinhaltet im Wesentlichen keine neuen Regelungen", sagte Weitzl. Das geltende Recht werde nur konsequent angewandt und den Veranstaltern wieder ins Bewusstsein gerufen. Wichtig sei dabei, dass bei der Umsetzung der "Neuen Festkultur" eng mit den Vereinen zusammen gearbeitet werde. Nur so könne eine Akzeptanz in weiten Teilen der Bevölkerung erreicht werden.

Zwar könne auch über vertragliche Vereinbarungen bei der Überlassung von öffentlichen Gebäuden und Flächen einiges geregelt werden, aber ohne die Einsicht der Festveranstalter bleibe vieles nur Stückwerk.

Weitere Informationen:

www.fairfest-zollernalbkreis.de