"Mit dem Anstieg der Arbeitslosigkeit im August war zu rechnen", erläutert Georg Link, Chef der Balinger Arbeitsagentur. Foto: dapd

Urlaubszeit und Ausbildungsende wirken sich aus: 4.420 Arbeitslose im Zollernalbkreis.

Zollernalbkreis - Der Arbeitsmarkt war im August von Haupturlaubszeit und Ausbildungsende geprägt: Der leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit in den vergangenen vier Wochen hat zu etwas höheren Arbeitslosenquoten geführt. Die Quote liegt Ende August in Balingen bei 3,8, in Hechingen bei 4,2 und in Albstadt bei 5,1 Prozent. Für den Zollernalbkreis ergibt das eine Quote von 4,4 Prozent.

"Mit dem Anstieg der Arbeitslosigkeit im August war zu rechnen", erläutert Georg Link, Chef der Balinger Arbeitsagentur. "Unser Anstieg liegt genau im Landesschnitt. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich der Arbeitsmarkt stabil", so Link.

Im August machte sich wie jedes Jahr die Urlaubszeit und das Ende schulischer und betrieblicher Ausbildungsgänge auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. 2250 Menschen meldeten sich im Zollernalbkreis und im Landkreis Sigmaringen arbeitslos, 30 Prozent davon unmittelbar im Anschluss an eine Ausbildung oder Schulungsmaßnahme. Da im gleichen Zeitraum nur 1760 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, stieg die Zahl der Arbeitslosen auf 7200. Das sind 490 mehr als vier Wochen zuvor und 110 mehr als vor einem Jahr. Im Zollernalbkreis sind zum Monatsende 4420 Personen ohne Arbeit.

Den stärksten Zuwachs verzeichnete im August die Gruppe der jungen Arbeitslosen bis 25 Jahre. Im Vergleich zum Vormonat ist ihre Zahl um mehr als 30 Prozent gestiegen, im Vergleich zum Vorjahr um knapp acht Prozent. Derzeit sind 940 Menschen unter 25 arbeitslos, 70 mehr als im August 2011. Bei normaler Arbeitsmarktentwicklung dürfte mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres der Anteil jugendlicher Arbeitsloser schon bald wieder zurückgehen, schätzt der Agenturchef.

In der Arbeitslosenversicherung nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) III, zu der Personen zählen, die bis zu einem Jahr arbeitslos sind, sind 410 Personen mehr registriert als noch vor vier Wochen. Die Zunahme der Arbeitslosigkeit in der Grundsicherung nach dem SGB II ist hingegen geringer ausgefallen.

Der Anteil der Arbeitslosen, die zum Personenkreis der Hilfebedürftigen zählen und von den Jobcentern betreut werden, ging im Vergleich zum Vormonat leicht zurück. Erstmals seit mehr als zwei Jahren ist er damit wieder geringer als der Anteil der Personen im SGB III. 2250 SGB II-Arbeitslose wohnen im Zollernalbkreis. Im Rechtskreis SGB III sind derzeit im Zollernalbkreis 2170 Personen ohne Arbeit.

Zuversicht löse die trotz Betriebs- und Handwerkerferien vergleichsweise rege Nachfrage nach Arbeitskräften aus. Die Nachfrage bewegte sich mit mehr als 600 neuen Stellen im Mehrjahresvergleich auf überdurchschnittlichem Niveau. Weiterhin sehr gute Nachrichten gebe es vom Ausbildungsstellenmarkt. Dort sind die Aussichten sogar noch besser als vor einem Jahr: Mitte August gab es noch 410 Bewerber, die keinen Ausbildungsplatz oder eine passende Alternative in der Tasche hatten. Dem stehen 560 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber.